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Heft 1 • Januar 1967 • 4. Jahrgang

Wenn eine kleine Redaktion an ihre Grenzen stößt, Karl Breh hatte es mir bei meinem Besuch bei ihm zuhause in 2012 recht ausführlich erzählt, wie das ist , wenn man 12 bis 14 Stunden an 7 Tagen in der Woche rackert, damit ja alles pünktlich fertig wird. Am Ende war es ein unmögliches Unterfangen.

Inhalt

tonband-Wettbewerb der besten Amateur-Aufnahme 2
Tontechnik als Gestaltungsmittel (4) (ist ausgelagert) 4
Wie funktionieren unsere Mikrofone? (1) (ist ausgelagert) 6
Auf dem tonband-Prüftisch: Das Stereo-Tonbandgerät Beocard 2000 de Luxe (ist nicht enthalten) 9
Zum Thema Tonbänder und Magnetköpfe (der Firma BOGEN Berlin) (ist ausgelagert) 16
Tonbandgerät National RS-1000S (ist nicht enthalten) 18
Industrie 23

Liebe tonband-Freunde

Es ist nicht sonderlich angenehm für uns, daß wir uns schon mit dem ersten Heft nach der Umstellung auf jährlich sechsmaliges Erscheinen bei Ihnen entschuldigen müssen. Wir haben versprochen, im Januar zu erscheinen, und nun sind wir froh, wenn Sie das erste Heft noch in den letzten Februar-Tagen erreicht.

Und damit Sie gleich auf das Schlimmste gefaßt sind: auch das März-Heft wird erst im April herauskommen. Danach hoffen wir, die Umstellungsschwierigkeiten überwunden und im geplanten Erscheinungsrhythmus Takt gefaßt zu haben.

Wichtiger als das pünktliche Erscheinen, so wünschenswert dies auch sein mag, ist der Inhalt von tonband. Daß wir in dieser Hinsicht keine Kompromisse eingehen wollten, ist auch der tiefere Grund für unsere Verspätung.

Es liegt uns daran, Ihre Aufmerksamkeit besonders auf den in diesem Heft ausgeschriebenen tonband-Wettbewerb zu lenken. Wir wünschen uns eine rege Beteiligung gerade aus dem Kreise unserer Leser. Denn wir möchten den Beweis erbringen, daß der derzeit herrschende Tiefstand überwunden werden kann.

Was den übrigen Inhalt dieser Ausgabe betrifft, so glauben wir, daß er deutlich zeigt, welchen Weg wir nach der Umstellung mit tonband beschreiten wollen: noch mehr und gründlichere Informationen als bisher und noch mehr Anregungen für intensivere Beschäftigung mit diesem schönen Steckenpferd. Unsere aktiven Leser sind nach wie vor zur Mitarbeit aufgerufen. Die Zeitschrift steht allen offen, die Nützliches, Anregendes oder Amüsantes zum weiten Gebiet der Beschäftigung mit Tonaufnahmen oder Kritisches zum Inhalt dieser Zeitschrift mitzuteilen haben.

Ihre tonband-Redaktion

WETTBEWERB DER BESTEN AMATEUR-AUFNAHME
Abs. I. Vorbemerkungen

Die Erfahrungen verschiedener Tonband-Wettbewerbe, insbesondere des Nationalen Wettbewerbs der besten Tonaufnahme, NWT, haben gezeigt, daß unter den Tonbandamateuren offensichtlich eine gewisse Stagnation hinsichtlich Beteiligung und Niveau eingetreten ist.

In unserem letzten Heft haben wir versucht, mit unserer Kritik nicht etwa solchen Wettbewerben das Wasser abzugraben, sondern konstruktive Mithilfe zu leisten. Die Konsequenzen werden die Veranstalter zu ziehen haben.

Gleichzeitig haben wir angekündigt, selbst einen Wettbewerb auszuschreiben, weil wir einfach nicht glauben wollen, daß der augenblickliche Notstand ein allgemeines Symptom ist.

Als auflagenstärkste Fachzeitschrift betrachten wir es außerdem als unsere Aufgabe, das durch die Zahl der Abonnenten bekundete Leserinteresse für das Tonbandhobby zu aktivieren. Darum haben wir uns entschlossen, diesen 1. tonband-Wettbewerb auszuschreiben.

Abs. II. Zielsetzung

Unsere Überlegungen, diesen Wettbewerb so attraktiv wie möglich zu gestalten, liefen in erster Linie auf eine wesentliche Vereinfachung der Teilnahmebedingungen wie der Durchführung hinaus. Gerade die Erfahrungen des NWT haben bewiesen, daß eine Überorganisierung der Tod eines jeden echten Wettstreits sein muß.

Die kritischen Anmerkungen unseres NWT-Berichtes in Heft 4/66 waren ebenso ausschlaggebend für die Zusammenstellung unseres Reglements wie der Versuch, mit einigen konsequenten Neuerungen einen entrümpelten Wettbewerb, der jedem Amateur eine Chance offen läßt, anzubieten.

Daß wir uns natürlich in einigen Punkten auch dem NWT angepaßt haben, liegt in der Natur der Sache. Wir möchten mit diesem ersten tonband-Wettbewerb erreichen, daß die in dieser Zeitschrift im Laufe der Jahre gegebenen Anleitungen und Anregungen im Umgang mit dem Tonbandgerät und seinem Metier von unseren Lesern in die Praxis umgesetzt werden.

Vielleicht gelingt es, damit das Steckenpferd der Tonaufnahme zu der Bedeutung zu verhelfen, die ihm eigentlich zukommen sollte: eine eigenschöpferische, die Erscheinungen unseres uniformisierenden Industriezeitalters kompensierende Freizeitgestaltung. Dazu gehört neben der Idee vor allem die Kunst der Gestaltung (= Phantasie!) - beides Dinge, die Spielraum für das Eigenschöpferische zulassen, aber auch solides handwerkliches Können und ein Minimum an technischem Wissen voraussetzen. Letzteres zu vermitteln sind wir bestrebt.

Abs. III. Wettbewerbsbestimmungen

An Wettbewerbsbestimmungen haben wir die folgenden Punkte festgelegt, wobei wir - wenn nötig - die einzelnen Bestimmungen etwas ausführlicher kommentieren.

a) Kategorien:

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  • 1. Hörspiele - Hörfolgen.
    in dieser Gruppe können Aufnahmen von Hörspielen nach eigenen Ideen oder auch literarischen Vorlagen, Reportagen, Sketches, Dokumentationen, Hörfolgen und Außenaufnahmen eingereicht werden.
  • 2. Musikalische Aufnahmen.
    In dieser Gruppe können Aufnahmen von selbst komponierten und selbst musizierten Werken oder von öffentlichen Konzerten eingereicht werden. Ferner Multiplay-Aufnahmen, elektronische Trickaufnahmen mit musikalischem Charakter.


In beiden Kategorien wollen wir bewußt Spielraum lassen für sämtliche technische Möglichkeiten. Wobei allerdings zu betonen ist, daß nicht durchaus die Aufnahme preiswürdig zu sein braucht, die mit dem besten Gerätepark hergestellt wurde!
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b) Teilnehmergruppen:

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  • 1. Tonbandamateure, die sich seit höchstens zwei Jahren mit Tonaufnahmen befassen (sogenannte Juniorengruppe).
  • 2. Tonbandamateure, die sich seit mehr als zwei Jahren mit Tonaufnahmen befassen (sogenannte Seniorengruppe).


Damit ist die Gewähr gegeben, daß jeder ernsthaft bemühte Amateur im Rahm seiner Gruppe oder Klasse die gleichen Chancen hat. Selbstverständlich werden wir in der Seniorengruppe strenge Maßstäbe anlegen.
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c) Dauer:

Aufnahmen in beiden Kategorien sind auf maximal 10 Minuten beschränkt. Auch hier wäre zu berücksichtigen, daß in der bekannten Kürze oft die beste Würze liegen kann. Wir wollen aber auch jenen Tonbandfreunden die Möglichkeit geben, ein abgerundestes Hörspiel oder auch ein musikalisches Werk einreichen zu können.

d) Beschaffenheit der Aufnahme:

Es können sowohl monaural als auch stereophon bespielte Bänder eingereicht werden. Beide Spielarten sind gleichberechtigt und werden nicht gesondert bewertet.

e) Spurlage:

2- und 4-Spuraufnahmen sind gleichberechtigt zugelassen.

f) Geschwindigkeit:

Zugelassen sind nur Aufnahmen mit 9,5 cm/s oder 19 cm/s.

g) Einsendeschluß:

15. Oktober 1967. Gültigkeit besitzt der Poststempel.

h) Jury:

Die Redaktion tonband wird die eingereichten Aufnahmen einer von ihr nominierten sachverständigen Jury vorlegen. Die Entscheidungen der Jury sind verbindlich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

i) Vorauswahl:

Die Redaktion behält sich das Recht vor, sämtliche eingereichten Aufnahmen einer Vorauswahl zu unterziehen. Aufnahmen, die nicht in allen Punkten dem Reglement
entsprechen, oder Aufnahmen, die aufgrund sachlicher Mängel unzureichend sind, werden vom Wettbewerb in dieser Vorauswahl ausgeschlossen.

i) Bewertung :

Bewertet werden Idee, Gestaltung und Technik unter Berücksichtigung der verwendeten Geräte und der gegebenen Möglichkeiten.

k) Preise:

In jeder Kategorie und in jeder der beiden Teilnehmergruppen werden jeweils ein 1. und ein 2. Preis ausgesetzt. Höhe und Natur der Preise liegen noch nicht fest. Wir sind bemüht, diese Preise so attraktiv wie möglich zu machen. Unter Umständen werden wir anstelle von Sachpreisen Geldpreise aussetzen.

I) Bekanntgabe der Entscheidungen:

Die Ergebnisse unseres ersten tonband-Wettbewerbes werden wir in Heft 1/1968, das im Januar erscheinen wird, bekanntgeben.

Abs. IV. Teilnahmebedingungen

Die Teilnahmebedingungen haben wir in 10 wesentliche Punkte aufgeteilt, die eine Teilnahme unter den erforderlichen Gesichtspunkten jedem Tonbandamateur ermöglichen.
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  • 1. Der tonband-Wettbewerb steht allen Tonbandamateuren des In- und Auslandes offen. Ausgeschlossen sind Personen, die direkt oder indirekt beruflich mit Tonaufnahmen beschäftigt sind oder waren.
  • 2. Die Teilnehmer sind in der Wahl ihres Sujets frei. Sie können sich aber nur in einer der beiden Kategorien beteiligen.
  • 3. Jeder Teilnehmer kann nur eine einzige Aufnahme einreichen, und zwar je nach Gruppenzugehörigkeit (s. Punkt b) in der für ihn zuständigen Gruppe.
  • 4. Werden Aufnahmen von Teams eingereicht, so darf auch hier nur eine Aufnahme pro Team unter der Anschrift des Verantwortlichen eingereicht werden. Aufnahmen des gleichen Teams oder eines nur unwesentlich veränderten Teams unter einer anderen Adresse sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.
  • 5. Jeder Aufnahme muß ein Begleitzettel und ein rechtsgültig unterschriebener Revers beigelegt werden. Unrichtige Angaben schließen die Teilnahme aus.
  • 6. Auf dem Band dürfen Name des Einsenders oder ein Hinweis auf die Person des Einsenders nicht erscheinen.
  • 7. Jeder Teilnehmer muß einen rechtsgültigen Revers unterschreiben, in dem er zur Wahrung des Amateurstatus versichert, daß an der Herstellung der Wettbewerbsarbeit nur Amateure beteiligt waren.
  • 8. Vordrucke mit Reglement, Begleitzettel und Revers können bis zum 15. Juli 1967 unter folgender Anschrift bestellt werden: Verlag G. Braun, Redaktion tonband, 75 Karlsruhe, Karl-Friedrich-Straße 14-18, Postfach 129.
  • 9. Aufnahmen, die die Maximaldauer von 10 Minuten überschreiten, werden vom Wettbewerb ausgeschlossen.
  • 10. Die eingereichten Arbeiten müssen original für diesen tonband-Wettbewerb hergestellt werden. Bereits zu einem anderen Wettbewerb eingereichte Aufnahmen (zu einem früheren Zeitpunkt oder gleichzeitig) sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.

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Abs. V. Preise sind nicht das Wichtigste

Im Zusammenhang mit den erwähnten Preisen möchten wir noch ergänzen, daß es nicht ausgeschlossen ist, für besonders lobenswerte Aufnahmen weitere Preise auszusetzen.

Im übrigen werden die vergebenen Preise eine wirkliche Auszeichnung sein für in jeder Hinsicht gelungene Aufnahmen. Es kommt ihnen daher ein erheblicher ideeller Wert zu. Wir werden uns aber auch andererseits nicht scheuen, auf die Verteilung eines Preises zu verzichten, wenn es sich zeigen sollte, daß keine Aufnahmen dabei sind, die eines solchen Preises würdig sind.

Wir werden selbstverständlich bemüht sein, den ausgezeichneten Aufnahmen über die Veröffentlichung in der Fachpresse hinaus Publizität zu verschaffen. Vielleicht können wir die eine oder andere Rundfunkanstalt für die Ausbeute unseres Wettbewerbs interessieren.

Nun hoffen wir, mit dem Versuch des 1. tonband-Wettbewerbs auch einen Start zu neuen Initiativen gegeben zu haben. Wir würden uns natürlich freuen und es als eine Bestätigung unserer Überlegungen betrachten, wenn unserem Aufruf eine wirklich rege Beteiligung folgen würde. Vom Ergebnis dieses Wettbewerbes hängt es ab, ob wir in Zukunft jährlich einen solchen tonband-Wettbewerb ausschreiben.
Br./se.

Stereo-TONBANDGERÄT Beocord 2000 - Test

Dieser Artikel ist 7 DIN A4 Seiten lang, sicherlich sehr ausführlich, doch er hat heutzutage keinerlei Informationsgehalt mehr.

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TONBANDGERÄT NATIONAL RS-1000 S

Dieser Artikel ist fast 6 DIN A4 Seiten lang, sicherlich sehr ausführlich, doch er hat heutzutage keinerlei Informationsgehalt mehr.

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Eigen-Werbung: tonband-Taschenbuch

Das im Jahre 1966 erstmals vom Verlag dieser Zeitschrift herausgegebene tonband-Taschenbuch erscheint zur Hannover-Messe 1967 in einer zweiten, erweiterten Auflage. Auf das Kalendarium wurde verzichtet, dafür enthält das neue Taschenbuch einen Katalogteil, der eine Übersicht über die auf dem deutschen Markt befindlichenTonbandgeräte und Mikrofone bringen wird.

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