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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Eine Sternstunde - 1958 gab es in Deutschland beim SWF (Südwestfunk Baden Baden) den ersten Video Recorder.

Ampex war in den USA zwar mit der Entwicklung bereits 1956 eingermaßen fertig, doch diese absolut gigantischen Recorder wurden den "Ampexern" in den USA quasi "aus den Fingern gerissen". Es gab sie ja anfänglich nur von Ampex und da saßen die US- Amerikaner nun mal dichter dran.
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Siemsn Karlsruhe startete den Vertrieb

Die ersten AMPEX VR-1000 kamen so ab 1958 über den großen Teich und wurden in Deutschland von der Firma Siemens in Karlsruhe vertrieben.

Für eine kleinere (Import-) Firma wäre es (fast oder überhaupt) nicht zu finanzieren gewesen. Eine Ampex VR-1000 kostete drüben in USA etwas mehr als 100.000.- Dollar und das damals mal 4. - Es sind dann in DM über 400.000.- DM gewesen und das im Jahr 1958, es entsprach also damals deutlich mehr als 5 Millionen Euro heute. Bei Radio Bremen wurde 1961 der Vergleich mit 10 Einfamilienhäusern in der Region Bremen samt Umland geschaffen.
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Dazu kamen die Installation / Einrichtung im jeweiligen Sendezentrum und natürlich die Einweisung der Mitarbeiter in diese völig neue technik, also alles zusammen waren das etwa 600.000.- DM (West).
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Stand der Entwicklung 1958 (alles noch schwarz weiß)

Mit dem 1958 fertiggestellten Modell der "Magnetischen Bildaufzeichnungsanlage" (später wurde in den Sendern nur noch von "der MAZ" gesprochen) wurde die Leistungsfähigkeit gegenüber dem allerersten 1956 herausgekommenen Versuchsgerät bedeutend verbessert. Die Entwicklung eines Spezialbandes mit guter Oberflächenglätte und speziell ausgebildeten Oxyden mit besonders gutem Auflösungs- vermögen für kurze Wellenlängen sowie die verbesserten mechanischen Eigenschaften der Anlage haben dazu beigetragen, die gewohnten Rauschäbstände von 34dB bis 36db, mit gelegentlichen Abständen bis zu 40db (Effektivwerte), zu erreichen.

Mit der verbesserten Magnetkopfherstellung wurde der Abrieb der Köpfe und des Bandes so verringert, daß eine große Zahl von Magnetköpfen weit über die ursprünglich angenommene 100-Stunden-Grenze hinaus brauchbar ist und auch das Band ohne Nachlassen der Qualität weit mehr als I00 mal neu überspielt werden kann.
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Magnetkopfabnutzung

Die Abnutzung der Köpfe (Anmerkung : bei einer Lebensdauer von ca. 150 Stunden !!!) verursacht weder eine Verschlechterung in der Auflösung noch in der Linearität der Graukeil-Übertragung; die Auflösung verbessert sich sogar etwas, wenn die Köpfe sich abnutzen, und nur das Anwachsen des Rauschens deutet darauf hin, daß die Lebensdauer der Köpfe ihrem Ende entgegen geht.

Das gleiche gilt für das Band. Weder die Auflösung noch die Graukeil- Linearität werden durch den allmählichen Abrieb des Bandes bei wiederholter Wiedergabe beeinträchtigt. Stattdessen verschlechtert sich der Rauschabstand langsam; dies weist darauf hin, daß das Band nicht mehr brauchbar ist.
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Das Bild hatte oder hätte "mehr als 30 Zeilen" !!

Die Linearität der Grauskala ist ein dem Magnetbild-Aufzeichnungsprozeß eigener, durch das verwendete Modulationssystem bedingter Vorteil. Als typisches Zeichen ergeben Differentiell- Verstärkungsmessungen Abweichungen unter 10%.

Da diese von Kopf- und Bandzustand ganz unabhängig sind, bleiben sie dauernd  erhalten. Die Güte des vom Magnetband abgetasteten Bildes ist vor allem der Linearität der Graukeil-Übertragung zu verdanken. Eine Auflösung von mehr als 300 Zeilen mit hohem Kontrastverhältnis ist leicht zu erreichen.
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Bandvervielfältigung

Für die Herstellung von Kopien läuft eine Ampex Anlage als Wiedergabemaschine, während beliebig viele Bildaufzeichnungsanlagen dazu als Aufzeichnungsgeräte betrieben werden können. Die ersten von einer Orjginal-Video-Bandaufnahme gemachten Kopien sind nur in einem "kaum sichtbaren Maß" schlechter; ihre Auflösung und Graukeil-Linearität sind im wesentlichen denen des Originals gleich. Ein geringer Anstieg des Rauschens ist zu verzeichnen, aber wenn dieses schon im Original weit unter Sichtbarkeit liegt, "so wird" !!! die Kopie praktisch gleich dem Original sein.
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Installation und Aufstellung

Die Anlage sollte in einem gut ventilierten Raum mit möglichst staubfreier Luft aufgestellt werden. Beim Betrieb mit geschlossenen Vordertüren muß eine zirkulierende Luftkühlung für die Schrankgestelle vorgesehen werden, um die durch den Energieverbrauch von 3 kW hervorgerufene Hitze zu verteilen.

 

Eine Aufstellung in der Nähe starker magnetischer Felder oder elektrostatischer Störquellen (Motoren, Generatoren, Spannungsregler usw.) sollte vermieden werden.

 

Rechts im Bild jeweils das Innenelben des Laufwerkes und darunter die geöffneten Verstärkerschränke.

 

 

Zum Gewicht und Raumbedarf schreibt das damalige Handbuch :

Das Gewicht der Anlage mit allen eingebauten Teilen beträgt ohne Verpackung:

 

  • das Pult etwa 345 kg zuzüglich
  • 2 Schrankgestelle etwa 325 kg

 

 

So weit die deutsche Einführung aus 1958 zum ersten Ampex Video Recorder auf deutschem Boden.

Diverse Links zu diesem Gerät und darauf bezogenen Themen

 

Die Entstehung des Videorecorders bei Ampex

 

Die Technik in Deutsch zum Verstehen

 

 

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