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Zum Auffrischen für alle Diejenigen, die es nicht erlebt haben, weil sie zu jung sind und noch gar nicht da waren.

Nach dem Krieg kam eine Zeit der absoluten Depression. Das war verständlich, denn es war ein Albtraum, durch deutsche Großstädte zu gehen. An vielen "Konfliktzonen" (an denen die Kinder- und Renter Armee den Feind zurückschlagen wollte oder sollte) waren auch die Kleinstädte verwüstet.

Erst mit der von den Amerikanern initiierten Währungsreform 1948 keimte ein Fünkchen Hoffnung auf, es lohne sich vielleicht doch, wieder ranzuklotzen. Und dann wurde rangeklotzt, nahezu überall, jedenfalls, wenn die Väter wieder kamen und die Arme und Beine noch dran waren. (Von den 320.000 Soldaten, die 1942 nach Stalingrad marschierten, kamen 1950 bis 1955 gerade mal ganze 6.000 lebend zurück).

Und dann ging es aufwärts mit Deutschland West, dem (zweifachen) Kriegsverlierer. Es ging so steil aufwärts wie selten zuvor, daß die Siegermächte, besonders die Engländer und die Franzosen regelrecht neidisch wurden.

Die alten Tugenden wurden von der Politik massiv unterstützt
und auch die Medien predigten (noch) nicht von Konsumieren, Verbrauchen und Geniesen und Urlaub "machen" und nur noch möglichst viel Freizeit haben. Nein, "die" schrieben über erfolgreiche Schaffer wie Max Grundig und ideenreiche Männer wie Konrad Zuse und viel andere.

Wir haben einen ganzen Stoß "HOBBY" Magazine ab etwa 1955 geerbt und daraus die Anzeigen gescannt. Diese Anzeigen sprechen Bände.

BRAUN Kleinbild Paxette
Robot Kameras Düsseldorf
Bauer 8mm Schmalfilmkamera

Es gab eine Menge kleiner Firmen,

die damaliges Hightech herstellten und sich gegenseitig anspornten, Alles und Jedes zu verbessern.

Es waren Firmen dabei, die selbst der Autor (Baujahr 1949) nicht mehr oder noch nicht kannte.


Die Durchsicht der ersten 1955er und 1956er HOBBY Magazine war beeindruckend und schmerzlich zugleich.


Die Firma Eugen Bauer in Stuttgart zählte neben Zeiss Ikon in Kiel zu den Pionieren der 35mm Kinoprojektionstechnik, sowohl vor dem Krieg wie auch nach dem II.Weltkrieg.




Und bis 1960 gab es bei uns im Westen immer noch Produkte aus dem Ossiland, damals bei uns die "Ostzone" genannt.

Eigentlich war es noch Jahrzehnte bei uns "die Ostzone" oder die "Zone", denn das mit "demokratisch" war doch ein Hohn.

Auch wenn sich immer wieder ehemalige Ossis auf den Schlips getreten fühlen oder in ihrer Ehre gekränkt zu bösartigen Anfeindungen hinreißen lassen, bei uns war es mindestens bis Mitte der 80er Jahre die "Ostzone". Da gab es auch Nichts zu beschönigen. 1953 ließ immer wieder grüßen und 1968 in Prag, das war auch kein Meisterwerk der Russen.

Auch genossen die späteren VEB Pentacon Produkte (nach 1952) aus Dresden keinen besonders guten Ruf bezüglich moderner Technik. Es war gute alte (sehr alte) solide Handarbeit. An Leitz (West) oder Zeiss (West) kamen sie später nicht (mehr !!) ran.

Wie an anderen Stellen sehr oft referenziert, selbst die emsigen und stolzen Japaner mußten lernen: Der (Auslands-) Markt im Westen wird in den USA erkämpft, nicht in Holland oder Ungarn, schon gar nicht in Russland.

Ich habe darüber lange mit dem Herrn "Leitz", also dem langjährigen Leitz Vize-Director in den USA, Herrn Krüger, gesprochen. Die wirklich renomierten Firmen mit Vorkriegs-Image bauten ganz schnell wieder ein US-Marketing auf, um dort wahrgenommen zu werden. Und dieser Markt war von den eigenen US Firmen bereits äußerst hart umkämpft.

Noch ein paar Anzeigen von Ost-Importeuren bzw. Außenhandels Organisationen aus Ostberlin.




Die weiteren Anzeigen werden noch gescannt.

Film- und Foto Produkte der damaligen Zeit 1953 bis 1955:

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