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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Die exakten Zoll Bandbreiten (ergänzt April 2006)

Also, da es auch hier öfter falsch stand, jetzt ganz genau :
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  • 2 Zoll sind genau 50,800mm
  • 1 Zoll ist 25,400mm
  • 1/2 Zoll ist genau 12,700mm
  • 1/4 Zoll ist genau 6,350mm

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und 1 mm ist damit genau 0,03937 Zoll. - So, jetzt ist es endlich korrekt.

Die (Ton-) Magnetbänder sind in der Breite jedoch immer etwas kleiner (schmaler) geschnitten worden, . . .

damit es "nicht klemmt". (sagt die Norm) - Also: typisch für

  • das 1/2" Ton- oder Data- Band ist nur 12,65mm Breite und nicht 12,700mm,
  • das 1/4" (= 6,35mm) Band ist genau genommen (laut DIN Norm) sogar nur 6,25mm breit (die BASF hatte sogar 6,300mm geschnitten)
  • fast alle großen Hersteller schnitten auf 6,3mm Breite

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Das Band und das Pulver und der (Magnet-)Puder

Das eigentliche Tonband begann erst mit einem 16mm breiten Papierband, auf das Fritz Pfleumer um 1928 Eisenpulver aufgeklebt hatte, eigentlich drauf gestreut (gepudert) hatte. Das Papier war der Träger und das Pulver die magnetische Substanz. Alles in Allem war das die Grundlage mit diversen Schwächen. Das Papier war nicht reißfest und das Pulver zu grob und der Abrieb viel zu stark und wehe, es wurde feucht.

 

Bei dem Trägermaterial entwickelte man bereits ab Ende 1934 (andere Quellen sprechen von ersten Versuchen bereits in1932) bei der IG Farben (BASF) an einem "Plastik"- (nein, Kunststoff-) Band, eigentlich an einem Acetyl-Cellulose Band (AC).
Das ist eine Abwandelung des Celluloid Trägermaterials für die ersten Filme (wobei das Celluloid eine hochgefährliche explosive Verbindung aus Nitro-Cellulose and Camphor war).  Denn dieses Nitrocellulose Filmmaterial war damals 1935 am dritten Tag der Funkausstellung in einem Keller unter einer der hölzernen Hallen in einem Filmgeber explodiert und hatte die hölzernen Hallen und die dort ausgestellten tollen AEG K1 Magnetophone mit verbrannt.

 

Die Zugfestigkeit des Acetyl-Cellulose Bandes betrug damit schon ca. 9kp/mm², aber dieses Type-C Band war immer noch empfindlich gegen Feuchtigkeit und Hitze (Schrumpfung).

 

Noch im Krieg 1943 (die BASF Produktion in Ludwigshafen war zufällig explodiert) und man mußte sowieso neu bauen, ging man über auf Polyvinylchlorid Folie (PVC) mit ca. 18kp/mm² (nur noch empfindlich gegen Hitze) und später ab 1958 auf Polyester Folie (PE) mit ca. 30kp/mm². Man verwendete nahezu ausschließlich Polyäthylenterephthalat. In den USA war das (später) die Mylar Folie (ein Markenzeichen von Dupont).

 

Damit sich das Bandmaterial später (verzögert nach der Produktion) nicht weiter ausdehnte, wurde das Material schon bei der Produktion "vorgereckt", also gestreckt. Die Ausdehnung der Bänder bei Temperaturänderungen war damit erheblich geringer. In Europa wurde die doppelt "vorgereckte" PE Folie (bekannt als besonders anschmiegsam) der Standard bis zum Dreifachspielband (Triple Play).

Ein Vergleich der Technologien

Die Band-Dicken

Bezeichnung Band-Dicke in µm Koercivität Breite in mm Länge auf 18cm Spule
erstes Papierband 1928 65-85 ?? µm   16,0mm  
Standard / Studio Band 50-55 µm   6,50 mm umgerechnet ca. 350m
Langspielband 32 µm   6,35mm = 1/4" 540m
Doppelspielband 26µm   6,35mm = 1/4" 720m
Dreifachspielband 18 µm   6,35mm = 1/4" 1080m
Vierfachspielband 13 µm   3,81mm = 0,15" nur C90
Sechsfachspielband 9 µm   3,81mm = 0,15" nur C120
Datenband offener Wickel        
DLT TK50 Datenband     12,65mm = 1/2"  
DLT III Datenband     12,65mm = 1/2" 3xx ??
DLT III XT Datenband     12,65mm = 1/2" 557m
DLT Type IV Datenband 9 µm   12,65mm = 1/2" 557m
S-DLT Datenband 9 µm   12,65mm = 1/2" 564m
S-DLT I Datenband 8,75 µm 1,900 OE 12,65mm = 1/2" 1,833 feet
S-DLT II Datenband 8,0 µm 2,600 OE 12,65mm = 1/2" 2066 feet
LTO Datenband 8,9 µm   12,65mm = 1/2" 609m
LTO2 Datenband ?      
LTO3 Datenband ?      
DAT 4/8 9 µm   4,0mm 91m
DAT 24 6,7 µm   4,0mm 125m
DAT 40 5,4 µm   4,0mm 155m
DAT 72 5,2 µm   4,0mm 170m

Die Magnetschicht

Das Sechsfachspielband war dann am Ende nur noch 9µm = 0,009mm dick und ernsthaft nur noch in den C120 Compact Cassetten in speziellen Hightech Recordern nutzbar.

 

Doch die Beschichtung mit dem Magnetmaterial war der Kern des Ganzen und dort gab es diverse Stufen der Entwicklung. Ganz am Anfang war es reines Eisen, doch das rostete munter weiter. Dann kamen die Ingenieure auf (vor-gerostetes) Eisenoxid (Fe2O3).

 

Das war schon sehr gut und ließ sich dann auch noch weiter verbessern. Es gibt nämlich kubische und nadelförmige Eisenoxidkristalle. Auch wurde das magnetische Material recht bald in ein Lackbindemittel eingebunden und als eigene Schicht auf das Trägermaterial aufgetragen. Es wurde dann jahrelang an der Schichtdicke und deren Durchmagnetisierung gearbeitet.

 

Dann wurden weltweit alle möglich Eisenoxyd Mischungen und Varianten und Legierungen mit Chrom usw. ausprobiert und vom Marketing mit den irrsinnigsten (absolut blödesten) Argumenten angepriesen.

Das Digital Band:

Wie bereits an anderer Stelle über die "Data Bänder" beschrieben, hatte Fujifilm für die digitale Speicherung !! die Magnetschicht sowie die Bandbeschaffenheit weiter entwickelt und nannte das neue 3 Schicht Band dann ATOMM Technik. (Kurzform für "Advanced Super-Thin-Layer and High-Output Magnetic Media").

 

Die eigentliche magnetische Schicht war deutlich dünner als bisher und von einer nicht magnetischen Schicht vom Trägerband getrennt. Damit war natürlich auch der absolute und relative Abstand der Magnetschicht der einzelnen Bandlagen auf einem Wickel deutlich größer und es gab so gut wie kein Übersprechen von Lage zu Lage mehr.

 

Mehr in Kürze hier.

 

Inzwischen haben auch andere Bandhersteller unter Umgehung des Fuji Patentes (das sagen sie indirekt) neue LTO Bänder mit 800 Gigabyte netto vorgestellt.

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