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BASF MITTEILUNGEN FÜR ALLE TONBANDFREUNDE Nr.30

Herausgegeben von der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik AG - Ludwigshafen am Rhein. Für Österreich bearbeitet von ORGANCHEMIE GMBH • WIEN 8 • HIETZINGER HAUPTSTRASSE 50 - Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Organchemie, Fabrikation chemischer Produkte, Gesellschaft m. b. H., Wien 8, Hielzinger Hauptstraße 50 - Für den Inhalt verantwortlich: Dkfm. Hans Kempter, Wien 8, Hietzinger Hauptstraße 50 - Druck: Josef Eberle KG., Wien 7. - P. b. b. Erscheinungsort Wien Verlagspostamt Wien 89 - Dies ist also eine weitere spezielle abweichende Heftversion für Österreich. Auf ein Editorial wurde wiederum verzichtet. (Ident ??)
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Die Familie Bändel

In Nr. 29 der "BASF Mitteilungen für alle Tonbandfreunde" erzählten wir, wie Toni, der älteste Sohn der Bändel-Familie, zu seinem Tonbandgerät kam, welche ersten Aufnahmen er, zur Freude seiner Mutter, damit machte und wie er seiner Schwester Sabine Musik zu ihren Eislauf-Übungen besorgte. Dabei half ihm sein Freund Dieter. Dieter ist es auch, der ihm zu einer Familienüberraschung verhilft. Was die beiden da machen, ist ...

ein Aprilscherz

„Das ist wirklich eine Wucht!" sagte Toni Bändel, als Dieter ihm seine Aufnahmen aus den vorjährigen Ferien in Italien vorspielte. Die beiden Jungen saßen in Dieters Bude, wie so oft. Seit Toni von Dieter die Musik für Sabines Eislaufübungen überspielt hatte, waren beide unzertrennliche Tonbandamateure geworden.

„Jetzt mußt du noch meine Aufnahme aus Venedig hören", sagte Dieter. Er war ein begeisterter Tonjäger und brachte sich von jeder Reise Stimmungsbilder und „Lokalkolorit" mit. „Wer weiß, wozu man das einmal gebrauchen kann", pflegte er zu sagen, wenn er mit seinem kleinen, netzunabhängigen Koffergerät umherzog, so wie andere Leute mit Foto- und Filmapparaten. „Und außerdem macht es mir einen Riesenspaß . . ."

Einen Riesenspaß machte es auch Toni, jetzt zuzuhören. Alles an Geräuschen war da, was der Kenner des Markusplatzes zu hören gewohnt ist: die Musik der Kapellen vor den Cafes mit ihren südlichen Schlagern, das Gerede der Besucher in allen Sprachen der Erde, das Flattern der Taubenschwärme, die Zwölfuhrglocken vom Uhrturm, das Geschrei der Gondoliere und sogar ein Fremdenführer, der in gebrochenem Deutsch einer Reisegesellschaft die Sehenswürdigkeiten erklärte.

„Als ob man dabei wäre..." meinte Toni - dann hatte er eine seiner häufigen plötzlichen und guten Ideen! „Paß auf!" rief er, „jetzt ist doch bald der erste April. Wir legen Mutter und Sabine herein!" Die beiden steckten die Köpfe zusammen und grinsten bis über beide Ohren. Mit der Ausführung ihres Planes begannen sie sofort.

Schon lange hatte Toni vorgehabt, im Bandel-Haus ein Tonstudio einzurichten. Ein kleiner Bodenraum - ziemlich abgelegen und ruhig - war dazu wie geschaffen. Mit Eierpappen, die sie beim Kaufmann kostenlos bekamen, mit alten Teppichen und Wolldecken, die sie aus den Rumpelkammern der elterlichen Häuser „organisiert" hatten, schafften sie sich eine zusätzliche Schallisolierung, die zugleich den Nachhall bei den Mikrofonaufnahmen verhindern sollte.

Das „Bandel-Studio"

Und schließlich kam noch ein großes Schild vor die Türe:

Achtung - Aufnahme!
Nicht stören!

Dann zog Dieter mit seinem Tonbandgerät in das „Bändel-Studio" ein, und die beiden Jungen übten sich in Mikrofonaufnahmen und überspielungen aller Art, bis sie alles beherrschten. Eine BASF Cutter Box gehörte natürlich auch zu ihrer Ausrüstung, genauso wie ein Tauchspulenmikrofon mit einem Schnurübertrager und Verlängerungskabel. Bei diesen Vorstudien hatten sie immer ihren Aprilscherz im Auge. „Wir müssen jetzt nur Sabine und Mutter beim Kaffeetrinken erwischen!" meinte Toni, als die letzten Märztage herankamen. Zu diesem Zweck führten sie das verlängerte Mikrofonkabel unauffällig am Treppengeländer entlang bis hinunter in die Wohndiele, "wo" sie es mit Geschick in der Lampe verbargen. Wenn man nicht genau hinsah, war es nicht zu entdecken.

Und dann lauerten sie wie die Luchse, bis Mutter Bändel und Sabine sich zu einer gemütlichen Kaffeeplauderei niederließen.
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Sie hatten Glück!

Sabine wollte unbedingt ein neues Kleid haben. Mutter Bändel fand es nicht passend. Es wurde ein richtiges eifriges Frauengespräch über die neueste Mode, wie es zwischen Mutter und Tochter üblich ist - und das nie zu einer Einigung führt. Schließlich warf Sabine sogar den Kaffeelöffel unsanft auf die Untertasse (das magische Auge „zuckte" vor Schreck zusammen) und lief davon. Toni und Dieter hatten das Gespräch mitgeschnitten auf Band.

Der 1. April kam

Und dann -:
Am ersten April war Dieter bei Bändels zum Abendbrot eingeladen. Da ließ Toni seinen Luftballon platzen: „Dieter war im vorigen Jahr in Venedig", sagte er scheinheilig. Und wie erwartet rief Sabine: „Müllers auch! Wir müssen nun aber unbedingt auch mal hin, Vater." „Schön wär's schon", meinte auch die Mutter versonnen, „seit unserer Hochzeitsreise waren wir nicht mehr dort... der Markusplatz - der Campanile!"
„Was wollt ihr denn nochmal dort?" fragte Toni. „Ihr würdet ja doch nur Kaffee trinken und über Kleider reden so wie das letzte Mal!" „Wann ... das letzte Mal?"
„Du spinnst wohl!" rief Sabine.
Auch Vater Bändel schaute überrascht auf.
Und Mutter Bändel fragte: „Sag mal, träumst du?"
„Ich träumen...? Ich kann dir's beweisen!"

Natürlich alles "getürkt"

Er stellte das Tonbandgerät an, das natürlich schon vorher in der Ecke aufgestellt worden war, und klar und deutlich hörten alle:
„Marina - Marina - Marina" von der Kaffeehauskapelle
mit Gefühl vorgetragen - die Sprachfetzen der Passanten.
Dann Sabine: „Hör mal Mutti, ich brauche unbedingt ein
neues Kleid...", die aufschwirrenden Tauben - „How
wonderful!" schrie eine Amerikanerin. Und „Gondola __
Gondola!" - „Du bist verrückt", sagte Mutter Bändel. „Du kannst noch gut das Grüne tragen!" Kaffeetassen klirrten. Ein Fremdenführer erklärte: „Hier stehen wir auf der Piazetta mit den zwei Granitsäulen aus Syrien und Konstan-tinopel aus dem zwölften Jahrhundert. .." und Sabine sagte empört: „Das Grüne, das ist schon ganz verblichen und überhaupt nicht mehr modern..."

Der Vater mußte kräftig lachen. Sabine schaute sauer, aber die Mutter schmunzelte. „Wie habt ihr das gemacht?"
„Ach, das ist doch ganz einfach!" erklärten Toni und Dieter durcheinander. „Mit ein bißchen Übung kann das jeder. Mit der Tricktaste an meinem Tonbandgerät haben wir die Venedig-Aufnahme von Dieter auf mein Gerät überspielt und dann das Gespräch von Mutter und Sabine, das wir zunächst wieder auf einem besonderen Band aufgenommen hatten, eingeblendet. Ein bißchen schwierig war es nur, das richtige Verhältnis der Lautstärke der Hintergrundgeräusche zum Dialog rauszukriegen. Aber nach ein paar Versuchen hatten wir es!"
„Sehr begabt", sagte Mutter, und Vater meinte: „Wirklich - das könnte einem Lust machen, mal ein richtiges Hörspiel zu produzieren!"

„O ja!" rief nun auch Sabine. „Das wäre mal eine schöne Abendbeschäftigung. Aber nach Venedig möchte ich nun erst recht mal fahren -, in einem neuen Kteid!" Hierzu sagte Vater Bändel nichts, aber er schien gar nicht so abgeneigt zu sein.

Für besondere Zwecke: Das Dreifachspielband

Eigentlich ist es gar nicht so neu, das Dreifachspielband, denn die BASF hat es den Fachleuten bereits auf der letzten Rundfunk-, Fernseh- und Phono-Ausstellung in Berlin im August des vergangenen Jahres (1960 ?) vorgestellt. Aber was hat es damit auf sich? Wozu ist es gut? Was bedeutet es?

Das Dreifachspielband ist gedacht für transportable Tonbandgeräte mit kleinen Spulen, also vorwiegend für Batterie-Geräte, die jetzt immer mehr angeboten werden. Bei diesen Geräten ist die Spielzeit verhältnismäßig gering, bedingt durch die aus technischen Gründen notwendigen kleinen Spulen. Die Amateure wünschen sich aber auch auf diesen Geräten bisweilen längere Spielzeiten. Um diese Wünsche zu erfüllen, gab es nur eine Möglichkeit: Die Tonbänder noch dünner machen. Das Triple-Band besteht daher aus einem nur noch 12um starken Polyester-Träger und einer 6um „dicken" Magnetschicht. Es ist also insgesamt nur 18um (0,018 mm) „stark", halb so dick wie das Langspielband mit 35um.

Das Dreifachspielband verfügt - wie schon der Name sagt - bei gleicher Spulengröße und Bandgeschwindigkeit über die dreifache Laufzeit eines Standardbandes. Am besten sagt das eine Tabelle, wofür wir zum Vergleich die Spulengröße von 10 cm Durchmesser gewählt haben:

Bandtyp Bandlänge auf einer 10 cm-Spule Spielzeit pro Spur bei -------------------- --------------------
    4,75cm/sec 9,5cm/sec 19cm/sec
Standardband 90 m 30 Min. 15 Min. 7,5 Min.
Langspielband 135 m 45 Min. 22 Min. 11 Min.
Doppelspielband 180 m 60 Min. 30 Min. 15 Min.
Dreifachspielband 270 m 90 Min. 45 Min. 22,5 Min.
         

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Bei 4,75 cm/sec kann also ein Koffergerät insgesamt drei Stunden und bei 9,5cm/sec kann man mit einer 10 cm-Spule 2x45 Min. aufnehmen. Das ist wirklich beachtlich und für Reisen, "wo" es auf wenig Gepäck ankommt, für Reportagen und ähnliches, ein großer Gewinn. Außerdem ist hier die erhöhte Schmiegsamkeit, die sich aus der geringeren Bandstärke ergibt, bei Batteriegeräten mit kleinem Bandzug vorteilhaft.
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Neue BASF Archiv Boxen: jetzt auch für kleinere Spulen!

"Man sollte meinen", daß es eine langweilige Sache sei, sich durch ganze Berge von Briefen hindurchzulesen, die alle den gleichen Inhalt haben. Das stimmt aber nicht immer, denn der 786. Brief, in dem wir gefragt wurden, wie es denn mit BASF Archiv Boxen auch für kleinere Spulen steht, interessiert uns genauso, wie der allererste.

Nun, inzwischen sind es nicht nur noch sehr viel mehr Briefe geworden, wir haben nicht nur das Angebot der BASF Archiv Boxen für die Spulen mit 13, 15 und 18 cm Durchmesser ausgebaut, sondern wir stellen Ihnen zugleich die neuen BASF Archiv Boxen für die Spulen 8, 10 und 11 vor. Und hier haben Sie gleich die ganze Skala, die nun wohl kaum noch Wünsche offenläßt:

BASF Archiv Box Typ Für Spulen- größen von Inhalt-------------------------- Spielzeit je Banddurchlauf (9,5 cm/sec)
8/3 LGS 26 8 cm 3 Doppelspielbänder 15Min.
10/3 LG S 26 10 cm 3 Doppelspielbände 30 Min.
11/3 LGS 26 11 cm 3 Doppelspielbändei 45 Min.
13/1 LGS 26 13 cm 1 Doppelspielband 60 Min.
15/1 LGS 26 15 cm 1 Doppelspielband 90 Min.
18/1 LGS 26 18 cm 1 Doppelspielband 120 Min.
13/1 LGS 35 13 cm 1 Langspielband 45 Min.
15/1 LGS 35 15 cm 1 Langspielband 60 Min.
18/1 LGS 35 18 cm 1 Langspielband 90 Min.
13/3 LGS 35 13cm 3 Langspielbänder 45 Min.
15/3 LGS 35 15 cm 3 Langspielbänder 60 Min.
18/3 LGS 35 18 cm 3 Langspielbänder 90 Min.

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Auf den Inhalt einer jeden BASF Archiv Box weist ein in der Originalverpackung von außen erkennbares Schild hin. Daß außerdem noch je ein Aufklebe-Etikett für die drei Spulen, die in jeder BASF Archiv Box Platz finden, dazugelegt wird, ist eine angenehme Zugabe.

Es ist also kein Problem mehr, Ordnung in das eigene Bandarchiv zu bringen, auch wenn es sich um kleinere Spulen handelt. Die ansprechenden und praktischen BASF Archiv Boxen stehen schon jetzt auf dem Wunschzettel vieler Tonbandfreunde.

Und jetzt kommts :

Die BASF Archiv Boxen, gefüllt mit 3 Stück MAGNETOPHONBAND BASF LGS26 bzw. LGS 35, kosten nichts.

  • Anmerkung : Das ist wirklich der originale Text aus dem Heftchen Nummer 30 (für Östereich). Da können die Verkäufer in Wien aber von Glück sagen, daß so viele Leser das scheinbar überlesen haben.


Hier ersetzt die Archiv Box aus Kunststoff (hergestellt aus dem schlagfesten Polystyrol der BASF) die sonst benötigten 3 Schwenkkassetten aus Pappe. Für den geringen Mehrpreis - rechnen Sie selbst nach, es ist wirklich nicht viel - bei jenen Boxen, die nur ein MAGNETOPHONBAND BASF enthalten, hat man dann auch eine dauerhafte Aufbewahrungsmöglichkeit für seine Tonbänder. Hier sind sie nicht nur übersichtlich nach Größen geordnet und staubsicher aufbewahrt, man hat sie auch stets griffbereit zur Hand. Hinzu kommt noch ein weiterer praktischer Nutzen: Jede BASF Archiv Box ist so standfest, daß man sie gegebenenfalls sogar als Buchstütze verwenden kann. Übrigens werden die BASF Archiv Boxen nach wie vor niemals ganz leer geliefert, sie enthalten mindestens ein MAGNETOPHONBAND BASF. Aber das wissen Sie sicher schon längst, nicht wahr?
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  • Anmerkung : Das ist gesundes Marketing, der Kunde soll ja so schnell wie möglich weitere Bänder nachkaufen.

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World Tape Pals nun auch in Deutschland

Die Tonbandfreunde in aller Welt können durch die "WORLD TAPE PALS" miteinander Tonband-korrespondieren. Diese Organisation, die ohne jeden Gewinn arbeitet, hat bereits über 5.000 Mitglieder in über 60 Ländern und nun auch eine Vertretung in Deutschland. Die Anschrift: Düsseldorf-Benrath. Die Arbeit der WORLD TAPE PALS steht im Zeichen der Völkerverständigung, sie vermittelt Kontakte mit Tonbandfreunden in anderen Ländern, sie hilft aber auch allen, die ihre Sprachkenntnisse verbessern wollen. Bei Anfragen wird gebeten, Rückporto beizulegen.

Großer Redner Imambuma

(Ein Bericht unseres Tonbandfreundes Dipl.-Biologe BORIS KONIETZKO aus Hamburg-Blankenese)

Wir waren auf den Sandwegen der Kassai-Provinz unterwegs nach Musshenge, der Residenz des Lukengo. Unser Besuch galt dem fettleibigen König des Bakuba-Stammes. Ihm, dem Herrscher über mehr als 300 Frauen, wollten wir einen Höflichkeitsbesuch abstatten.

Aber im Dorf Bokila hatten wir einen unerwarteten Aufenthalt: Die Straße war von Tanzenden versperrt. Trommeln tönten, Klageweiber sangen zu Ehren einer in der Nacht gestorbenen Frau.
Für uns war das eine seltene Gelegenheit, diese Klagelieder aufzunehmen, denn Trauerfeiern werden fast stets in völliger Zurückgezogenheit von Europäern abgehalten. Während das Band lief, sprachen wir mit Imambuma, dem Dorfhäuptling von Bokila, und erzählten ihm, daß wir schon morgen bei Lukengo sein würden. „Wir werden ihm dann die eben aufgenommene Musik vorspielen!"
Imambuma nickte. Und als wir unsere Geräte wieder abbauen wollten, bat er uns, den Gesängen noch einige Worte für den König hinzufügen zu dürfen.

Er stellte sich in Positur und begann. 10 Minuten, 15, 20 Minuten vergingen, ein nicht abreißen-wollender Wortschwall ergoß sich aus seinem Munde ins Mikrofon, von Gesten und Tanzschritten begleitet. Seine Ratgeber, die ihn umgaben, spendeten ihm zuweilen laut Beifall.
Uns wurde die Sache langsam unheimlich. Das Band hatte sich schon fast abgespult, und wir machten Imambuma Zeichen, zum Ende zu kommen. Aber die Männer, die um ihn herumstanden, deuteten uns an, Imambuma jetzt nicht zu stören. Er sei gleich fertig.

Endlich, als nur noch wenige Meter Band auf der Spule waren, beendete Imambuma seine Rede. Er machte eine tiefe Verbeugung vor dem Mikrofon - wie vor dem unsichtbaren Herrscher - und sprach noch einige wohlgesetzte, bedeutungsvolle Worte, die von allen, die ihn umstanden, im Sprechchor wiederholt wurden.

Im letzten Moment, denn schon lief die Schaltfolie durch. Imambuma schöpfte Atem. Dann lächelte er verschmitzt und sagte: „In den nächsten Tagen hätte ich zu Lukengo reisen müssen. Ich mußte dem Herrscher schon lange einen Bericht über die Ereignisse der letzten Monate in unserem Dorf und in der Umgebung geben. Nun aber kann das der „Singa", das Band, für mich machen. Es kann alles dem Lukengo erzählen, genauso wie die Lieder, die wir hier gesungen haben. Und ich, Imambuma, habe mir einen weiten, weiten Weg erspart!"
So hatte uns Imambuma zu seinen Botschaftern gemacht und wir wunderten uns, wie rasch er den praktischen Wert von MAGNETOPHONBAND BASF begriffen hatte.

„Schreibende" Tonbänder

Daß sich das Tonband in den Bereichen der Wissenschaft, Technik und Forschung unentbehrlich gemacht hat, ist eine allbekannte Tatsache. In den USA werden z. B. bereits mehr als die Hälfte aller produzierten Tonbander für datenverarbeitende Aufgaben eingesetzt. Auch in Deutschland steigt der Bedarf an diesen sogenannten professionellen Bändern sprunghaft.

Man braucht dabei noch gar nicht einmal an die unbemannten Flugkörper zu denken, die von der Erde aus ferngelenkt werden, wobei dennoch mit der Hilfe des Magnettonverfahrens (besser wäre hier Magnatband-Verfahren) alle interessierenden Meßgrößen, wie z. B. Temperaturschwankungen, Luftdruckveränderungen usw. festgehalten und jederzeit zur Weiterverarbeitung an die Bodenstationen abgegeben werden können. Auf der Herbstmesse Wien 1962 führte die BASF ein verständliches Beispiel für die praktische Anwendung des Magnettonverfahrens im technischen Bereich vor.

Man hat hier vier Stereo-Tonbandgeräte mit vier Fernschreibern gekoppelt. Durch einen einfachen Knopfdruck lassen sich dieser Anlage bestimmte Informationen abfordern, die man schwarz auf weiß nach Hause tragen kann. Dieser Knopfdruck setzt ein Tonband in Bewegung, das jetzt ganz verschiedenartige Vorgänge nach- und auch nebeneinander auslöst Es läßt Informationsschilder aufleuchten und sucht sich zugleich unter den Fernschreibern die Maschine aus, die nicht gerade anderweitig belegt ist. Es steuert einen wandernden Lichtpunkt zu diesem Fernschreiber hin, um dadurch dem Fragesteller zu zeigen, von welcher der vier Maschinen er die gewünschte Information bekommen wird. Vom selben Tonband werden dann zusätzliche akustische Hinweise gegeben, während gleichzeitig verschlüsselte elektronische Impulse das Schreiben der abgeforderten Information auf dem Fernschreiber veranlassen.

Diese gleichzeitige Ausnutzung mehrerer Spuren auf einem Tonband, wie man sie auch bei der Stereo-Technik kennt und anwendet, ist ein durchaus einprägsamer Beweis aus der Praxis für die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, die das Magnettonverfahren bietet. Wenn man dazu noch berücksichtigt, daß bei dieser Anlage keineswegs besonders hochgezüchtete sogenannte Instrumentationsbänder verwendet wurden, sondern ganz normale Langspielbänder vom Typ LGS 35, wie sie jeder Tonbandamateur kennt, dann vermag das die Achtung vor der Leistungsfähigkeit des „magischen" Bandes noch zu steigern.
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Eierpappen-Studio im Liliput-Format

Unser Tonbandfreund Erwin Komma aus Innsbruck beweist uns, wie man beim Bau eines Eierpappen-Studios (wie es in Heft 27 der BASF MITTEILUNGEN FÜR ALLE TONBANDFREUNDE gezeigt und beschrieben wurde) auch mit ganz geringen Mitteln auskommen kann: er baute um sein Mikrofon eine Art „Vogelhäuschen" aus Eierpappen und schreibt uns, daß der Erfolg sehr zufriedenstellend sei.

Nebengeräusche würden fast völlig ausgeschaltet. Um dieses so abgeschirmte Mikrofon hat er alle für seine Aufnahmen benötigten Hilfsmittel aufgebaut: zwei Tonbandgeräte, ein Mischpult und die verschiedensten Geräuschgeräte, wie z. B. eine alte Autohupe, Brettchen, Sandpapier, Glocken und Schellen, verschiedene Kindertrompeten und eine Windmaschine.

Es scheint uns, daß Erwin Komma mit besonders vielen Einfällen bei seinem Tonband-Hobby ist, die auch für unsere anderen Amateure anregend sein können.
Bild : Das Eierpappenstudio von Erwin Komma

Wie macht man gute Tonaufnahmen?
Die Spuraufteilung beim Tonband

Tonbandfreunde wissen: Es gibt Zwei- und Vierspurgeräte. Bei den Zweispurgeräten wird das 6,25 mm breite Tonband  in zwei Zonen von je 2,3mm Breite geteilt; bei den Vierspurgeräten in vier von je 1mm Breite, wie es die Skizze zeigt. Das bedeutet eine Verdopplung des „Tonmaterials", welches das Band speichern kann, also auch eine verdoppelte Spieldauer. Freilich ergibt sich aus dieser Verringerung der Spurbreite - unter sonst gleichen technischen Bedingungen - ein gewisser Rückgang der im Wiedergabekopf des Tonbandgerätes erzeugten Tonfrequenzspannung, der den Rauschabstand gegenüber der Nutzaufzeichnung verringert.

Für eine gleichbleibende, einwandfreie Aufnahmequalität ist der sichere, mechanische Kontakt zwischen der Schichtseite des Tonbandes und den Tonköpfen notwendig, und zwar über die ganze Breite der Spur. Deshalb treten bei zweispurig genutzten Bändern kleine Oberflächenverschmutzungen weit weniger in Erscheinung als bei Vierspuraufzeichnungen.

Diese haben dagegen den Vorzug, zwei verschiedene Programme in einer Laufrichtung gleichzeitig aufnehmen oder wiedergeben zu können, auch Playback-Aufzeichnungen sind in der Vierspurtechnik bei einer Anzahl von Heimtongeräten möglich. Mit diesem Thema werden wir uns später ausführlicher beschäftigen.

Dynamik

Vom Dynamikumfang einer Tonbandaufnahme haben wir schon im letzten Heft 29 der „BASF Mitteilungen für alle Tonbandfreunde" gesprochen. Er hängt vor allem von der verwendeten Bandgeschwindigkeit, von der Spurbreite und nicht zuletzt von der richtigen Aussteuerung ab. Nur wenn richtig ausgesteuert wird, kann der maximal erzielbare Dynamikbereich wirklich ausgenutzt werden.

Wohl jedes Tonbandgerät hat einen eingebauten Aussteuerungsmesser, magisches Auge oder magisches Band benannt (Zeigerinstrumente gabs bei den Hobby Geräten noch nicht). An ihm sieht man, wie weit das Tonband ausgesteuert werden kann oder, einfacher ausgedrückt, wie groß die Lautstärke der Aufnahme sein darf. Bei den lautesten Stellen sollen sich die beiden Sektoren des Aussteuerungsmessers nur berühren, ohne sich zu überschneiden.

Eine zu starke Aussteuerung ergibt Verzerrungen, eine zu geringe bewirkt, daß die Aufnahme im Verhältnis zu den immer gleichbleibenden Eigengeräuschen des Tonbandes - dem sogenannten Rauschen - zu leise wird oder, wie der Fachmann sagt, daß sich der Rauschabstand und die Dynamik verringert. Man bekommt zwar eine unverzerrte, jedoch mehr oder weniger verrauschte Wiedergabe.

Überspielen von Band zu Band

Beim Überspielen von Band zu Band ist die richtige Aussteuerung meist kein Problem, weil die Aufnahme, die man überspielen will, ja schon einmal richtig ausgesteuert wurde. Also braucht man nur die lauteste Stelle zur Festlegung der Aufnahmeempfindlichkeit heranzuziehen.

Man kann dann mit stets unveränderter Einstellung des Aussteuerungsreglers die ganze überspielung vornehmen. Etwas schwieriger ist es bei Mikrofonaufnahmen, besonders dann, wenn die Schallquelle - der Sprecher, das Instrument, das Orchester - stärkere Lautstärkeunterschiede in der Darbietung aufweist.
Deshalb werden wir uns mit diesem Thema in einer späteren Fortsetzung noch einmal beschäftigen.

Bandaustausch

Wie kann ich ein teilweise bespieltes Band am schnellsten gegen ein anderes, ebenfalls teilweise bespieltes Band austauschen?

Ganz einfach. Sie müssen nur beide Bänder mit beiden Spulen gleichzeitig genau so auf- bzw. abgewickelt vom Gerät abheben bzw. aufsetzen, wie Sie unterbrechen oder Ihre Aufnahmen fortsetzen wollen und sich für jedes Band ein Zettelchen mit der Stellung des Zählwerkanzeigers anlegen.

Also z. B. : Sie haben ein Band unterbrochen und wollen nun ganz rasch ein anderes Band bei der Zählwerknummer 643 auflegen. Sie nehmen das erste Band mit beiden Spulen ab und notieren dessen Zählwerkanzeige. Das zweite Band liegt schon auf beiden Spulen bereit, der Punkt, an dem Sie Ihre neue Aufnahme beginnen wollen, genau auf dem aufgewickelten Stück Band zwischen den beiden Spulen. Nun stellen Sie auf dem einen im Moment leeren Gerät das Zählwerk mit der Hand auf 666 und lassen die Nummer 643 durch schnellen Rücklauf oder Vorlauf, je nach Gerätetyp, erscheinen. Dann kommt das neue Band aufs Gerät. Das ganze dauert - einmal ausprobiert - nur wenige Sekunden.

Tonbandfreunde fragen -Bandello antwortet

Was ist bei Playback-Aufnahmen der Grund für eine unterschiedliche Tonhöhe der einzelnen Stimmen?

Die Playback-Aufnahme wurde mit zwei Geräten gemacht, deren Bandgeschwindigkeiten nicht genau übereinstimmten. Das läßt sich jedoch leicht vermeiden, indem man die Aufnahme der einzelnen Stimmen immer auf dem Gerät abspielt, mit dem sie aufgenommen sind.

Wo bekomme ich Verpackungen für den Versand von PIKKOLO-Tonbändern?
Versandkartons für Pikkolo-Tonbänder bekommen Sie - kostenlos - von Organchemie Ges. m. b. H., Wien XIII. Die Kartons sind, mit Aufklebeadressen versehen, für mehrfachen Versand geeignet.

Wie erhalte ich das „Heitere Tonband-Brevier"?
Mancher Tonbandfreund hat den der Ausgabe Nr. 29 beigegebenen Kartenbrief zum Bezug des „Heiteren Tonband-Breviers" verlegt, und fragt nun an, wie er das Büchlein trotzdem erhalten kann. Senden Sie in einem Briefumschlag an Organchemie, Wien XIII, eine 10-Schilling-Marke und ein Blatt Papier mit dem Vermerk „Heiteres Tonband-Brevier" und genauen Namen und Anschrift. (Bitte schreiben Sie leserlich, damit keine Zustellschwierigkeiten entstehen). Das Büchlein geht Ihnen postwendend portofrei zu.

Und so sah das Anforderungs-Formular aus :

Lieber Tonbandfreund!
Das nebenstehend abgebildete Büchlein Heiteres Tonband-Brevier haben wir für alle Freunde von MAGNETOPHONBAND BASF herausgebracht.

Man liest die 78 Selten mit Vergnügen, lernt dabei das Wichtigste und hat hinterher mehr Freude am Tonband . . . und ein Nachschlagwerk dazu.

Wir schicken Ihnen das Büchlein über Wunsch gerne zu:
Setzen Sie bitte in den am Ende dieser Seite befindlichen Vordruck und auch auf die Rückseite dieses Kartenbriefes Namen und Adresse in Blockschrift ein, legen Sie eine 10-Schilling-Briefmarke lose dem Kartenbrief bei, verschließen Sie diesen gut durch Befeuchten des Randes, und frankieren Sie mit S 1.50 bzw. S 1.- (innerhalb Wiens) Der Versand erfolgt portofrei. Die „BASF Mitteilungen für alle Tonbandfireunde" erhalten Sie selbstverständlich - auch wenn Sie HEITERES TONBAND-BREVIER nicht wünschen - wie gewohnt weiterhin kostenlos.
Mit freundlichen Empfehlungen

ORGANCHEMIE GESELLSCHAFT M.B.H.

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