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Ein Artikel aus Philips »Kontakte« 53 / Mai 1981
"Ein neues Programm"

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  • Anmerkung : Den ganzen Werbe-Schmus können Sie getrost ignorieren, denn das konnten so gut wie alle anderen Hersteller (es gab ja nicht mehr viele) auch, insbesondere die AGFA und die BASF Physiker und Chemiker und die Japaner von Fuji waren besonders gut.

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Seit wenigen Wochen ist eine neue Compact-Cassetten-Generation im Handel, bei der naturgemäß das neue Design als erstes ins Auge fällt (Bild 1).

Jede einzelne Cassette ist in einer glasklaren Archivbox staubgeschützt verpackt und mit einer Folie versiegelt. Die auf der Verpackung angegebenen technischen Daten sind durch die transparente Umhüllung gut zu erkennen - ein kundenfreundliches Detail des neuen Konzepts.

Doch das attraktive Äußere ist nicht die einzige Veränderung, wesentlich wichtiger sind die verbesserten magnetischen Eigenschaften der Bänder, die mit zwei Spielzeiten als C60 und C90 und in den vier Qualitäten Ferro, Ultra-Ferro, Ultra-Chrom II und Metal alle Kundenwünsche abdecken können.

Ein leicht überschaubares Programm also, das die Skala vom preiswerten Recorder bis zum HiFi-Cassettendeck überstreicht.
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Eine Metallabschirmung unterbindet unerwünschte Einstrahlungen auf die Tonköpfe, und das große Cassettenfenster läßt einen unbehinderten Blick auf den Bandwickel zu. Die strukturierte Gehäuseoberfläche erhöht die äußere Wertigkeit der neuen Philips Compact-Cassetten.

Als Trägermaterial wird bei allen Ausführungen Polyester verwendet, dessen Schichtstärke beim C60-Typ 12um und beim C90-Typ 7,5um beträgt. Die Stärke der magnetisch wirksamen Schicht ist 6 bzw. 4,5um.
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Und jetzt kommts : die Mechanik

Bessere magnetische Eigenschaften können sich aber nur dann optimal auswirken, wenn auch die entsprechenden mechanischen und elektrischen Voraussetzungen innerhalb und außerhalb der Cassette vorhanden sind.

Mechanische Präzision wird durch ein sorgfältig gefertigtes Gehäuse in "verschraubter" Ausführung gewährleistet. Speziell bei der hochwertigen Metal-Cassette hat man die hervorragenden elektromagnetischen Eigenschaften durch eine weitere Maßnahme beim Gehäuse zusätzlich abgesichert: im hochstabilen »tragenden« Unterteil sind alle Bandführungselemente zusammengefaßt, der Deckel hat lediglich Schutzfunktionen und schließt die Metal-Cassette von oben ab.

Durch diese Konstruktion werden u. a. Azimuthfehler vermieden, die für einen Höhenabfall verantwortlich sind.

Erfahrung von AGFA und sicher auch von Philips

Auch bei AGFA wurde mit dieser Wannen-Konstruktion versucht, noch weitere Pfennige bei der Montage der Leerkassetten einzusparen und damit hatte man sich das finale Kukucks-Ei ins Nest gelegt, nämlich die Wärmeprobleme.
 
Viele der billigen und auch der hochwertigen CC-Recorder und insbesondere die Autoradio-Recorder heizen sich innen mehr oder weniger stark auf. Dadurch werden die Kunststoffgehäuse der Kassetten warm, teilweise auch heiß, zum Beispiel bei Sonneneinstrahlung.

Und dann passierte laut der AGFA Verfahrentechnik folgendes, das Gehäuse dehnt sich immer marginal aus, die untere Wanne verformt / verbiegt sich jetzt aber stärker als der dünnere Deckel oben drauf.

Das fatale Ergebnis, anfänglich fangen diese mechanisch asymmetrischen Kassetten-Gehäuse an, zu quietschen und dann fataler Weise zu klemmen.

Bis die AGFA Mannen das gemerkt hatten, hatte laut meines Zeitzeugen der sowieso bereits rückläufige Markt schon entschieden. Die BASF lag meilenweit vorn. Von Philips hatte ich keine Zeitzeugen aus der Kassettenfertigung besuchen können, weiß aber von den AFGA Ingenieuren, daß die jetzt die gleichen Probleme hatten.

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Bild 1
In vier Ausführungen wird das neue Compact-Cassetten-Programm angeboten: Ferro, Ultra-Ferro, Ultra-Chrom II und Metal. Alle Cassetten sind im C60- und C90-For-mat lieferbar.

Bild 2 Schematischer Aufbau einer Philips Compact-Cassette mit der Folien-Sicherheitstechnik, die ein Festlaufen des Bandes verhindert und einen glatten Wickel begünstigt.

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