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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Und dann kamen sie, die Japaner.

Lange hatten sie nur fotografiert, was das Zeug hielt, auf den Messen mit und ohne Erlaubnis der stolzen Gockelhähne von Messe- stand Besatzungen. Die kleinen Männchen lächelten, knipsten und schwiegen und wurden von oben herab mitleidig belächelt und manchmal sogar auch gefoppt. Diese Überheblichkeit bekam dann recht schnell einen Dämpfer nach dem Anderen, bzw. einen richtigen Knüppel "auf die Nase" oder in's ganze "Gesicht".


Und auf einmal waren sie da, "die Japaner", mit fantastischer Qualität und einer ungewohnten super Zuverlässigkeit und Standzeit. Davon träumten die Europäer nur und insbesondere die Amerikaner (Ampex läßt grüßen). Studioqualität in Farbe auf 1/2" (später sogar auf 8mm) und sogar richtig leicht zum Mitnehmen. Einschalten, aufnehmen und abspielen, kein stundenlanges Einmessen mehr, keine Farbverschiebungen durch Temeraturänderungen mehr und keine "angeblich" schlechten Bänder, auf die "diese eine" Maschine gerade mal nicht eingemessen war.

Es hatte sicherlich einige Zeit gedauert, bis sie so weit waren. Sie rollten erstmal den Tonbandgerätemarkt völlig auf und räumten ihn völlig ab, einfach so. Gegenwehr war zwecklos. Dann warteten sie das Sterben der 2" Video Maschine ab, zu der Zeit konnten sie bereits einige Ideen und Entwicklungen kopieren, aber nicht die Patente der Amerikaner.

Auch die 1" MAZ Entwicklung samt den Flops überließen sie vorläufig noch ganz kurz den Amerikanern und den Deutschen. Bei uns gab es die BCN Maschine, ein seltener Glückstreffer für die Fese. Doch dann kamen sie auch mit feinsten 1" Maschinen und Sony kam mit seiner U-Matic als erstaunlich gutem und preiswerten 3/4" Kassetten-System und später die diversen 1/2" Kassetten Systeme, und dann auch alle mit richtiger Broadcast Qualität.

Heulen und Zähneklappern kam im Wochentakt, jedesmal, wenn ein neues Produkt in Montreux in der Schweiz (dort war jeweils die weltgrößte "Messe" für Studiotechnik) vorgestellt wurde, und Potz Blitz, die konnten sogar liefern. Man mußte nicht betteln und Monate lang vorbestellen.

 

Im Nachhinein kann man sagen, daß die immer höflichen, freundlichen, lächelnden "Schlitzaugen" gnadenlos zugeschlagen haben. Es blieb am Ende nicht ein einziger Europäer oder Amerikaner übrig. Die Magnetband- Video- Technik war irgendwann voll in japanischer Hand. Der Rest (die Überlebenden) der Europäer ist nach großem Zaudern unter dem Dach der französischen Firma Thomson zusammen geschmolzen und scheint langsam wieder schlagkräftig zu sein.

 

Daß auch die inzwischen stolzen Japaner nicht gegen die Unbillen des Marktes gefeit sind, sieht man an dem Niedergang der Edelmarke SONY, die in 2005 erhebliche Probleme weltweit "beklagen" mußte. Auch die Japaner haben z.B. die Produktion von Spulen- Bandgeräten (rechtzeitig 1985) eingestellt, und auch zum Ende 2005 (fast vollständig) die Produktion von analogen Fotoapparaten und alten analogen Spiegelreflexkameras.

 

Wie war doch der Spruch aus dem tiefen Russland:

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben oder der Kunde ? (und kauft einfach nichts mehr.)

 

Jetzt in 2006 erkennt der Laie und der Fachmann, daß sich die Hersteller (also alle!) erstaunlich intensiv um die geschmolzene Schar der Kunden bemühen.

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