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Zum Auffrischen und Schmunzeln . . .

. . . sind diese Museums-Seiten hier gedacht, denn viele wissen nicht mehr oder noch nicht, wie es damals angefangen hat und wie das wirklich funktioniert mit den Tonband- und den Magnetbandgeräten aus alter Zeit. Viele Bilder können Sie durch Anklicken vergrößern, auch dieses.

Es wird gerne verdrängt und ignoriert, das Einmal-Leben.

"Du lebst nur zwei Mal" ist leider bei uns in der Technik ein Märchen. Ein Video-Magnetkopf lebt nur einmal, ganz bestimmt. Und wenn er hin ist, also abgeschliffen, dann ist er irreparabel hin.

Das Problem bei den Video-Köpfen ist die hohe Geschwindigkeit von ehemals maximal 15.000 U/min,
(später nur noch 3.000 oder 1.500 U/min) mit der sich die Trommel dreht und reibt oder schrammt. Mehr über die Kopf-Band Problematik steht in einem ganz tollen ganz frühen Ampex Artikel aus der Ampex Hauszeitschrift von 1968.

Dieser (rechtes Bild) Ampex Quadruplex Scanner (eine Kopftrommel mit 4 Magnetköpfen) aus den Anfängen von 1956/1958 drehte mit ca 15.000 Umdrehungen/min und die Luft wird sogar über Filter angesaugt und es wird versucht, mit einer Vakuumpumpe das Band an die Kopftrommel anzuschmiegen und den verbliebenen Schmutz (die Staubpartikel) vorher noch weg zu saugen.

Man sieht ganz deutlich den Staub auf dem Motorengehäuse. In dieser (reichlich verdreckten) Geräte-Lager- Umgebung im ehemaligen aufgelösten Fernsehfundus würde dieser Scanner nicht mal 5 Betriebsstunden überleben.

Bei ARD und ZDF waren es ca. 150 bis 240 Stunden. Im (ex) DDR Fernsehen wurden die Köpfe (aus simplen Devisen-Gründen) bis zu 500 Stunden "geschruppt". Doch dann war das Fernsehbild mit Sicherheit nicht mehr hochqualitativ.

Nur, damit Sie überhaupt mal eine Vorstellung von den Größenordnungen bekommen, der Austausch der 4 Magnet-Köpfe samt Einmessen kostete bei Ampex in den USA jedesmal ca. 6.500 Dollar und das alle 150 bis 200 Stunden !!

Mit einer bestimmten Luftfeuchte konnte man den Staubbefall weiter reduzieren und mit einer bestimmeten Temperatur die Elektronik zum störungsfreien Arbeiten "überzeugen". Damit liefen diese großen 2" Video-Boliden (also der letzten volltransistorisierten Baureihen) dann diese maximal 200 Stunden eingermaßen problemlos.

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Dann kamen 1974/75 die neuen Bosch Fernseh 1" Recorder.

Die damals neuen Philips 1" Videorecorder vom Typ "BCR"-40 hatten eine ganz andere und viel größere Schrägspur- Kopftrommel (die in den "BCR"- Maschinen aber nie richtig funktioniert hatte).

Und das Band war mit 1" nur noch halb so breit und die Köpfe lebten dazu deutlich länger (jedenfalls laut Prospekt). Die "BCR"-40 aus Breda rechts im Bild kam jedoch nie auf den Markt, sie lief nämlich nie richtig. Erst die spätere "BCN"-40 aus Darmstadt war ab Frühjahr 1975 der absolute Knüller.

Und alle Hersteller ohne Ausnahme (von Ampex über RCA bis Bosch/Fese und Sony und Matsushita) und wie sie alle hießen, hielten sich alle sehr bedeckt mit schriftlichen Aussagen über die verläsliche Lebensdauer bzw. Laufzeit der Videoköpfe. In fast allen Prospekten und Broschüren gab es vage Andeutungen, nur "sie" hätten die ganz  tollen amorphen Materialien.

Rechts oben einer der ersten Helical Scan 1" eines "BCR"- Prototyp-Recorders. Darunter dann die nachfolgenden "BCN" 40/50 Recorder, die für die Bosch Fernseh GmbH in Darmstadt ein großer Erfolg wurden.

 

Die ersten Bosch-Fese 1" Bandmaschinen der BCN 50 Reihe kamen 1975 immer noch vor den ersten Video-Cassetten-Recordern VCR in 1976. Diese 1" Profi Kopftrommel war jetzt (im Vergleich) ganz dünn und zierlich und der Band-Kopf Abrieb wurde wegen der geringen Berührungsfläche dramatisch reduziert.

Man sprach bereits von 1500 "Kopfstunden". Und das war sensationell gegenüber den 150 Stunden einer Quadruplex Maschine.



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