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"tonband" - Heft 2 • März 1967 • 4. Jahrgang

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INDUSTRIE-NOTIZEN
Neues Agfa Magneton-Klebeband aus Polyester

Äußerlich unterscheidet sich das neue Klebeband insofern, als es dünner, deshalb etwas durchsichtiger - und hierdurch weniger deckend weiß - ist als das bisherige Klebeband. Die geringere Dicke gewährleistet auch an den Klebestellen optimale Bandgeschmeidigkeit.

Garantiert wird ein guter Tonkopf-Kontakt, vermieden die bisher vorwiegend bei Vierspuraufnahmen an den Klebestellen erfolgte Beeinträchtigung der Höhen.

Die dehnfeste Polyester-Unterlage des neu entwickelten Klebebandes verhindert, daß unter Einwirkung besonders hoher Bandzüge zwischen den beiden zusammengeklebten Tonbändern ein Spalt durch bleibende Verdehnung entsteht und Tonköpfe sowie Bandführung durch die freigelegte Klebeschicht verschmutzt werden.

Der verwandte Klebstoff ist extrem fließfest; eine Spaltbildung durch „kalten Fluß" ist nicht zu befürchten. Auch in sehr festen Tonbandwickeln kann kein Klebstoff seitlich herausgedrückt werden und zur Verklebung benachbarter Bandwindungen führen.

Der fließfeste Kleber ist härter eingestellt. Das neue Klebeband klebt infolgedessen erst dann, wenn es auch tatsächlich kleben soll. Der Klebestreifen läßt sich bequem kantenparallel zu den beiden Bandteilen ausrichten. Erst, wenn er fest angedrückt wird, entfaltet der Klebstoff seine gesamte Haftfähigkeit.
Das neue Klebeband wird in 10 m Länge und 6 mm Breite geliefert; es ist überdies in der Klebegarnitur sowie im Cutterkasten der Agfa enthalten.

INDUSTRIE-NOTIZEN
Steigende Bedarfsentwicklung in der Computer-Industrie

(Wir sind im Jahr 1966 und IBM dominierte den Weltmarkt der Großrechner.) Computer heißen die modernen technischen Schnellrechner unserer Zeit, nach „computare" gleich „ausrechnen". Das Wort „Elektronenrechner" trifft jedoch noch nicht ganz den Kern der Sache. Korrekter ist der Ausdruck „elektronische Datenverarbeitungsanlagen", abgekürzt auch „EDV-Anlagen". Eine solche EDV-Anlage besteht im Prinzip aus Eingabeeinheiten zum Dateneinlesen in ein System, aus Zentraleinheiten mit Rechenteil und Speicher und aus Ausgabeeinheiten, zum Beispiel für das Ausgeben schriftlicher Resultate einer der Anlage gestellten Aufgabe. In den Eingabe- und Ausgabeeinheiten spielt das Magnetband, das sogenannte Computerband, als Speichermedium eine wichtige Rolle.

Amerikanische Fachleute rechnen damit, daß in zehn Jahren die Computer-Industrie zu den größten Industrien der Welt zählen wird. Man schätzt den Wert aller heute in der Welt installierten EDV-Anlagen auf etwa 40 Milliarden DM und deren Anzahl auf rund 35.000. Davon sollen 27.000 in den USA und 6.000 in Europa stehen. Genauere Zahlen liefert die sogenannte Diebold-Statistik, die die Entwicklungen auf diesem Gebiet speziell verfolgt. Danach waren zum 1.1.1966 in der Bundesrepublik 4.470 EDV-Anlagen in Betrieb oder bestellt (Anmerkung : Was ist das für eine dämliche Ausssage ? "in Betrieb oder bestellt" ??? So ein Unsinn !!).

Heute werden kleinere EDV-Anlagen auch schon kostenmäßig für mittlere Industriebetriebe immer interessanter. Daher beschränkt sich der Kreis der Interessenten, die bereit sind, einen Computer zu bestellen, nicht mehr allein auf Großfirmen. So wird es verständlich, daß die Computer-Industrie für die Bundesrepublik auch in diesem Jahr mit einer über 10 Prozent liegenden Steigerungsquote rechnet.

INDUSTRIE-NOTIZEN (eine brisante !! Presseinfo)
Neues Dual-Tonbandgerät

Das CTG 27 ist ein neues Vierspur-Tonbandgerät der Firma Dual, St. Georgen, mit den Geschwindigkeiten 9,5 und 19cm/s. - Hinsichtlich Übertragungbereich und Frequenzgang soll es den Anforderungen der DIN-HiFi-Norm entsprechen. Das Vollstereogerät mit Multiplay-Einrichtung wird zum unverbindlichen Richtpreis von DM 498.- + DM 10.- Urheberrechts-Pauschalabgeltung angeboten.

  • Anmerkung : Diese Notitz vom März 1966 hat es in sich. Max Grundig hatte mit DUAL eine (inoffizielle) Abmachung - per Handsschlag - (wie auf dem Pferdemarkt, sagt die Legende), daß DUAL keine Bandgeräte herstellen "darf". Dafür würde Grundig alle seine Produkte ausschließlich mit DUAL Plattenspielern ausstatten. Und jetzt bot DUAL ein Bandgerät (übrigens nicht sehr erfolgreich) an. Es wurde bei Loewe oder wo ??? hergestellt. Also DUAL hatte sich vordergründig an die Abmachung gehalten, denn der Vertrieb war ja nicht explizit ausgeschlossen. Doch Max Grundig tobte über diese unverschämte Schallplatten-Klitsche im tiefsten Schwarzwald. DUAL lieferte fast 50% seiner gesamten Produktion an GRUNDIG. Und irgendwann in 1977 war der Max dann völlig satt mit dieser Klitsche und kaufte über Nacht keine Laufwerke mehr. Damit war DUAL faktisch pleite. Grundig hatte sowieso einen "Rochus" auf den ganzen Schwazwald, kamen doch von dort die SABA Fernseher, die "seine Kreise" immer wieder störten. Mehr steht in der SABA Story im Fernsehmuseum.

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