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Heft 4 • Dezember 1965 • 2. Jahrgang

Es war ganz offensichtlich, viele Industrie-Neuigkeiten in Heft 3/65 waren den Anzeigen-Kunden geschuldet und hatten für uns Leser NULL Aussagewert. Sie waren eigentlich überflüssig, zeigen aber die Sachzwänge einer kleinen Fachzeitschrift, und sei sie noch so kompetent, die bislang noch mageren Anzeigenkunden zu hoffieren.

Inhalt

Deutsche Funkausstellung 1965 (ist ausgelagert) 66
Ein Amateurhörspiel entsteht! 70
Wir gestalten Tonbandbriefe 72
Wie funktionieren unsere Tonbandgeräte (4) (ist ausgelagert) 76
Deutscher Nationaler Wettbewerb der besten Tonaufnahme 1965 83
Der Welt beste Tonaufnahmen 86
Notizen 87

Liebe tonband-Freunde

Dieses letzte Heft des Jahrgangs 1965 enthält eine Fülle von Informationen für die technisch interessierten Leser.

Technisches Wissen ist wichtig. Es ist die Grundlage überhaupt, um mit dem Tonbandgerät etwas anfangen zu können. Was man dann allerdings damit beginnt, hängt von vielen anderen Dingen ab.

Hier spielen schließlich die Phantasie und die Fähigkeit, eine Tonaufnahme dramaturgisch zu gestalten, eine entscheidende Rolle.

Wie der diesjährige NWT gezeigt hat, werden diese Gesichtspunkte nur allzu oft vernachlässigt. Wir haben deshalb schon in diesem Heft versucht, einige Anregungen zu geben. Im nächsten Jahrgang werden wir eine ganze Artikelserie dem Problem der mediumgerechten Gestaltung von Tonaufnahmen widmen.

Bis zum nächsten Jahr verbleiben wir mit den besten Wünschen für die bevorstehenden Feiertage

herzlichst Ihre tonband-Redaktion

(Oh weh, schon wieder "herzlichst" - hört das gar nicht mehr auf ?)

Die Neuigkeiten von der Funkausstellung 1965 sind auf eine eigene "Neuigkeiten 1965"-Seite ausgelagert.

Deutscher Nationaler Wettbewerb der besten Tonaufnahme 1965

Am 25. und 26. September wurden im Funkhaus Hannover des Norddeutschen Rundfunks von einer Jury, die sich aus Vertretern von Fachpresse, Funk und Industrie zusammensetzte, die besten Tonaufnahmen des Jahres im Rahmen des om Ring der Tonbandfreunde als deutsche Vertretung der Föderation Internationale des Chasseurs de Son durchgeführten Wettbewerbs ausgewählt. Die zehn ersten, mit ansehnlichen Sachpreisen dotierten Plätze gingen an folgende Tonband-Amateure:

  1. 1. Wilhelm Gluckert, Mainz
  2. 2. Siegfried Meyer zu Hoberge, Herdecke
  3. 3. Ottfried Herber, Darmstadt
  4. 4. Heinrich Carstensen, Dortmund
  5. 5. Wilhelm Gluckert, Mainz
  6. 6. Rita Nave, Hildesheim
  7. 7. Jürgen Sprotte, Rendsburg
  8. 8. Heide Kuhlmann, Darmstadt
  9. 9. Friedhelm Fuchs, Dortmund 10. Christa Ladehof, Hamburg


Insgesamt wurden nur 86 gültige Aufnahmen eingereicht. Sie verteilten sich in den in Heft 2/65 bereits beschriebenen Kategorien.

Über das Niveau der eingereichten Tonaufnahmen

Ist schon die Gesamtzahl der Einsendungen alles andere als aufsehenerregend, so wird das Bild noch düsterer, wenn man das Niveau von rund der Hälfte der eingereichten Tonaufnahmen in Betracht zieht. Viele sind so armseligen Inhalts und dazu technisch so unzureichend, daß sie eine Zumutung gegenüber der Jury darstellen.

Einsender, die glauben, mit so wenig Phantasie, Originalität und Liebe zur Sache Tonband-Ruhm erlangen zu können, verschwenden ihre eigene - und was schlimmer ist - auch die Zeit der Juroren.

Denn bei jedem Wettbewerb - und das war auch dieses Jahr wieder so - gibt es ein rundes Dutzend Arbeiten, die praktisch sendereif sind. Sie stammen fast ausnahmslos von erfahrenen, routinierten Tonband-Amateuren, die einzeln oder in Teams arbeiten und die ersten Plätze von Jahr zu Jahr praktisch für sich gepachtet haben.

Bei einigen besteht allerdings aufgrund des Berufes des Einsenders oder eines oder mehrerer Mitarbeiter des dahinter stehenden Teams der Verdacht, daß der unbedingt zu fordernde Amateur-Status nicht mehr gewährleistet ist.

Neue Regeln müssen her - von Kerl Breh

In einer diesbezüglichen Debatte hat der Verfasser daher unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, daß bei zukünftigen Wettbewerben im Rahmen des Rings der Tonbandfreunde der Amateur-Status durch Unterschreiben eines Rerverses eidesstattlich zu versichern ist, andernfalls die Zeitschriften tonband und HiFi-Stereophonie diesen Wettbewerb publizistisch nicht mehr unterstützen würden.

An diesem Entschluß werden wir im Interesse der Sache festhalten. Wir möchten jedoch dessen Bekanntgabe mit einem eindringlichen Appell an die Leser dieser Zeitschrift verknüpfen, diesem in der Durchführung höchst aufwendigen und korrekten Wettbewerb durch ihre Teilnahme mehr Vitalität einzuflößen. Von uns Deutschen wird behauptet, wir seien ein phantasiebegabtes Volk. Das Gros der diesjährigen Einsendungen vermag diese Meinung nicht zu bestätigen. Wir wollen nunmehr die einzelnen Kategorien durchgehen, die häufigsten Fehler aufzählen und versuchen, einige Anregungen zu geben, deren Beachtung zu einer beträchtlichen Niveausteigerung führen könnte.

Kategorie A, 24 Aufnahmen

Als Kategorie für Montagen, also Hörfolgen, Hörspiele und Sketches mit einer Maximaldauer von 15 Minuten, ist sie neben Kategorie C die beliebteste. Fünfzehn Minuten sind eine lange Zeit, und es gehört schon einiges dramaturgisches Können dazu, sie mit Inhalt und nicht mit Langeweile zu füllen. Der Erfolg in dieser Kategorie, wie übrigens auch in Kategorie C, steht und fällt mit der Idee.

Der Erfindung eines geeigneten Stoffes kann daher gar nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet werden. Aber auch der beste Stoff taugt nichts, wenn er nicht mediumgerecht und nicht innerhalb der vorgeschriebenen Maximaldauer zündend abgehandelt wird. Die Erfahrung lehrt, daß es auch in dieser Kategorie besser ist, die Maximaldauer zu unterschreiten.

Das Thema des Jahres 1965 - die Bundestagswahl

Dieses Jahr lag es z. B. nahe, das Thema Bundestagswahl heranzuziehen. Ein Einsender hat dies auch getan, leider aber sehr ungeschickt. Er nahm, übrigens schlecht, einfach einen Teil einer Wahlrede eines bekannten Politikers auf. Viel besser wäre es gewesen, er hätte sorgfältig ausgesuchte Zitate aus Wahlreden verschiedener Parteien aneinandergereiht und vielleicht mit dem Kommentar des ratlosen Wählers versehen. Aber auch ohne einen solchen, hätte diese Idee einen sehr komischen und hintergründigen Sketch hergeben können.
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Vorschlag / Beispiel eines Sketches

Ein anderer Vorschlag, den der Verfasser gerne zur Verfügung stellt: Ein Musikbeflissener sitzt im Konzert, aber seine Gedanken gehen eigene Wege (er fängt laut an zu denken). Sie schweifen vom Dirigenten zu den einzelnen Musikern, wobei er immer dann besonders auf diejenigen aufmerksam wird, die gerade eine Solostelle haben, er macht sich seine Gedanken über deren Aussehen, deren Gesten usw.

Dann lenken ihn Geräusche in seiner Umgebung vom Podium ab. Er stellt nunmehr Betrachtungen über das Publikum an, aus denen ihn ein Fortissimo der Musik herausreißt, und so fort. Dieses Thema läßt sich mit den verschiedensten Tendenzen, je nach der Persönlichkeit des Hörenden, abhandeln.

Wählt man einen Kunstbanausen, so wird der Sketch zur Karikatur des Konzertbesuchs, wählt man einen Intellektuellen, so kann sie zu einer soziologischen Studie werden usw. Durch die kontrapunktische Behandlung von Gedanken, also dem Wort und mit der mehr oder weniger ein- und ausgeblendeten Musik, wäre das Thema auch von der Gestaltung und der Technik her gesehen interessant. Blendet man das Ganze in die letzten zehn Minuten eines Werkes ein, so läßt sich auch durch den Schlußapplus ein geeigneter Schlußgag finden.

Noch ein Vorschlag

Eine ganz anders geartete, aber nicht minder reizvolle Idee wäre folgende, die wir auch gerne zur Verfügung stellen: Eine Person will in bestimmter Absicht telefonieren, wählt die Nummer und wird unfreiwilliger Zeuge eines Gesprächs, das zwei andere Teilnehmer führen. Damit nicht genug, zu diesen dreien gesellt sich ein vierter, der ebenfalls in diese undichte Stelle der Zentrale hineingerät. Nun bleibt noch die Wahl der Personen. Es kann sich beispielsweise um ein Liebespaar handeln, das sich gerade streitet, der telefonische Zaungast hat Mitleid und will tröstend eingreifen. Die zerstrittenen Liebenden verbitten sich solche Einmischung und fallen gemeinsam über ihn her. Dieser resigniert und legt auf, wählt neu und landet wieder im gleichen Zwiegespräch, das inzwischen durch die Einmischung des vierten eine andere Wendung genommen hat. Schließlich gehen die Liebenden aus der Leitung und die beiden Zaungäste wider willen finden sich in angeregter Unterhaltung. Das Thema läßt sich unendlich variieren. (Es ist übrigens aus dem Leben gegriffen!)

Seine technische Bewältigung ist nicht einfach, aber ungemein reizvoll. Man sollte dabei berücksichtigen, daß ein Stereogerät eine in solchen Fällen sehr förderliche Zweikanaltechnik gestattet.
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Humor ist besser als Pathos

Genug der Vorschläge, sie sollten nur andeuten, was der Verfasser unter einer originellen, mediumgerechten Idee versteht. Und noch ein Erfahrungssatz: Humor ist besser als Pathos, Komik leichter zu bewältigen als hohe Poesie. Allzuleicht rutscht man auf der glatten Bananenschale des Geschmacks aus.

Kategorie B, 14 Aufnahmen

Auch hier sollte man es sich nicht zu leicht machen. Zwölf Böllerschüsse zur Geburt der griechischen Thronfolgerin geben noch keine Dokumentaraufnahme! Auch für eine Reportage reicht die Knallerei alleine nicht aus. Die meisten Einsendungen waren zu langatmig, ergingen sich in unwesentlichen Einzelheiten oder waren ungekonnt im Schnitt.

Kategorie C, 25 Aufnahmen

Hier glauben allzuviel Einsender, daß es genüge, einen Satz aus dem Konzert des Streichquartetts des Harmonie-Vereins Hinterdupfingen aufzunehmen, um Lorbeeren zu ernten. Dies wäre nicht einmal mit einer perfekten Aufnahme eines Konzertes des Juillard-Quartetts möglich. Denn die Jury hat neben der technischen Qualität der Aufnahme die Idee und die Regie zu bewerten, also die eigenschöpferischen Leistungen des Einsenders.

Und wo wären die bei einem Mitschnitt einer öffentlichen Veranstaltung zu suchen? Merkwürdig ist, daß niemand auf die Idee kommt, das höchst vielseitige Gebiet der Musikparodie für eine Arbeit in dieser Kategorie auszunutzen. Es übt das Streichquartett „Flotter Darm" in Stereo. Nicht einfach zu realisieren, aber wenn es gelingt, ein sicherer Erfolg. Oder man lasse die Humoreske von Dvorak auf einer Tuba interpretieren; sollte dies nicht ausreichen, so geselle man, wie zum Elefant die Maus, eine Piccoloflöte hinzu. Regieleistung und Idee, diese beiden Bewertungskategorien dürfen auch in Kategorie C nicht fehlen, sonst ist dort kein Blumentopf zu gewinnen!

Kategorie D, 1 Aufnahme

Diese Kategorie wird aus naheliegenden Gründen stark vernachlässigt. Wer hier einen glücklichen Einfall hat, bringt es relativ leicht zu Siegerehren. Nur sollte man den Begriff „einmalige Tonaufnahme" nicht zu weitherzig auslegen, sonst landet man durch Jury-Beschluß in Kategorie D.

Kategorie E, 11 Aufnahmen

Sie ist die Kategorie der fleißigen Techniker, die mit allen Trick-Wässerchen gewaschen sind. Wer es hier zu etwas bringen will, muß sich schon etwas besonderes einfallen lassen und darf keine Mühe scheuen. Es ist daher eine relativ undankbare Kategorie, abgesehen davon, daß auf die Dauer auch Multivibrator und elektronische Klangerzeuger ermüdend wirken.

1965 und fast nichts von "Stereo" ??

Ganz allgemein drängt sich die Feststellung auf, daß erstaunlich wenig Tonband-Amateure von den Regiemitteln der Stereophonie Gebrauch machen. In den Kategorien A, C und E könnten diese von großer dramaturgischer Wirksamkeit sein. Leider vermochte unter den diesjährigen Einsendern kaum jemand die Stereophonie richtig einzusetzen. Dabei wäre dies z. B. bei Hörspielen alles andere als schwierig.

Abschließend möchten wir mit der Feststellung, daß der Nationale Wettbewerb der besten Tonaufnahme dringend eines belebenden Zustroms neuer Teilnehmer bedarf, die Hoffnung verbinden, möglichst viele unter den Lesern dieser Zeitschrift möchten sich unter Berücksichtigung de oben Angedeuteten ein Herz fassen uno das nächste Mal mitmachen. Wir werden zur Unterstützung der Mutigen im nächsten Jahrgang dieser Zeitschrift eine ganze Artikelserie den Fragen der Gestaltung von Tonaufnahmen widmen.
Br.

Der Welt Beste TONAUFNAHMEN

Notizen vom 14. Internationalen Wettbewerb in London

Der Bericht aus London

Nachdem in den letzten Wochen auf nationaler Basis die Vorentscheidungen über die besten Tonaufnahmen der Amateure stattgefunden hatten, konnte nunmehr in der Zeit vom 22. bis 26. Oktober 1965 der diesjährige 14. Internationale Wettbewerb der besten Tonaufnahmen der Welt (IWT) durchgeführt werden.

Tagungsort war diesmal London. Für die organisatorische Abwicklung zeichneten der Britische Tonjägerverband sowie die British Broadcasting Corporation (BBC) verantwortlich. Dem eigentlichen IWT ging - wie in jedem Jahr - zunächst der Kongreß der FICS (Föderation Internationale des Chausseurs du Son) voraus, auf dem zahlreiche Fragen der Organisation, der Mitgliedschaften, des Reglements und des Tagungsortes für den nächsten IWT erörtert wurden.

Außerdem stand die Wahl des Präsidenten sowie des Generalsekretärs auf dem Programm. Der bisherige Präsident Rene Monnat (Schweiz) hatte auf eine nochmalige Wiederwahl verzichtet. Einstimmig wurde zum neuen Präsidenten der FICS für das Jahr 1965/66 Heinz Runge, Bremen, gewählt. Der bisherige Generalsekretär, Dr. Jan Mees, Niederlande, wurde in seinem Ehrenamt bestätigt. Beide Herren nahmen die Wahl an und dankten für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen.

Drei Tage lang dauerten die Abhörsitzungen

Die Abhörsitzungen selbst mit anschließender Preisverteilung nahmen drei volle Tage in Anspruch. Es lagen 55 Einsendungen aus folgenden Ländern vor: Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Kamerun, Niederlande, Schweiz, Südafrika, Tschechoslowakei, Türkei. Es wurden damit acht Aufnahmen weniger eingesandt als im Vorjahr. Mit Bedauern wurde festgestellt, daß sich in diesem Jahr Tonbandamateure aus Brasilien, China, Japan, Jugoslawien, Kanada, Österreich, Rumänien, der Sowjetunion sowie aus den USA nicht an diesem friedlichen Wettstreit der Nationen beteiligt haben. Immerhin lagen erstmalig Aufnahmen aus Kamerun und der Türkei vor.

Das allgemeine Niveau ist nicht überzeugend

Bei einem Rückblick auf diese Tagung kann in aller Objektivität festgestellt werden - der Verfasser (Karl Breh) ist seit Jahren auch Mitglied der nationalen Jury -, daß das allgemeine Niveau dieses 14. IWT im großen und ganzen betrachtet nicht so überzeugend gewesen ist, wie in früheren Wettbewerben, wie z. B. in Lüttich, Straßburg und Berlin. Zwar mag diese Meinung etwas subjektiv sein; im Rahmen der mit den ausländischen Jurymitgliedern geführten Gespräche ließ sich jedoch eine ähnlich lautende Tendenz feststellen. Eine Aufnahme, die besonders herausragte, gab es leider nicht. Es mag vielleicht daran liegen, daß im Laufe der Zeit alle möglichen Spielarten, Tricks und Raffinessen innerhalb der einzelnen Kategorien bereits verwandt worden sind. So dürfte es damit zweifellos von Mal zu Mal schwieriger werden, Arbeiten anzufertigen, die aus der großen Masse der üblichen Aufnahmen besonders herausragen.

Die Aufschlüsselung der Kategorien

Wenn wir von der Themengestaltung her betrachtet die einzelnen Arbeiten einer Analyse unterziehen, so kann gesagt werden, daß der Hauptanteil der eingesandten Aufnahmen (16 insgesamt) in die Kategorie C (musikalische und gesprochene Aufnahmen) fiel. Mit zehn Autnahmen folgte an zweiter Stelle die Kategorie E (Trickaufnahmen oder technische Montagen). Je neun Aufnahmen wurden in der Kategorie B (Dokumentaraufnahmen und Reportagen) sowie in der Kategorie D (einmalige Tonaufnahmen) eingesandt. Die Kategorie A (Hörfolgen, Hörspiele, Sketche usw.) war nur mit sieben Aufnahmen vertreten. Die Schulkategorie scheint sich bei den Tonbandamateuren bis heute nicht allzu großer Beliebtheit zu erfreuen, da zum IWT wiederum nur 4 Aufnahmen eingeschickt wurden.

Der erste Preis für „Die Musikmaschine"

Um so überraschender war dann allerdings die Arbeit des Schweizers Kurt Felix „Die Musikmaschine" in der Schulkategorie. Mit dieser Aufnahme erzielte der Einsender von insgesamt 20 je Jurymitglied zu vergebenden Punkten die höchste Durchschnittspunktzahl dieses Wettbewerbs mit 17,5. Es war eine Stereoaufnahme, die technisch einwandfrei geschnitten war und auch von Text, Idee und Gestaltung her als ausgezeichnet angesehen werden kann. Damit erreichte Kurt Felix den Großen Preis in Stereo und erhielt das wertvollste Gerät, das bisher im Rahmen eines solchen Tonbandwettbewerbs vergeben wurde: ein dynamisches Studio-Richtmikrofon MD 421 mit Tischstativ in echter Goldauflage. Das Mikrofon war gestiftet worden von der Firma Sennheiser electronic.

Dafür ging der Große Preis in Mono an die Bundesrepublik, und zwar erhielt diese Auszeichnung Jürgen Sprotte aus Pinneberg bei Hamburg für seine Aufnahme „Guitarra Rapida" in der Kategorie E (Durchschnittspunktzahl 15,42).

Weitere Preise und der Ausblick

Ein weiterer Erfolg für die Bundesrepublik konnte in der Kategorie C/Mono für die Arbeit „Russische Impressionen" erzielt werden. Einsender dieser Arbeit war Wilhelm Gluckert, Mainz. Ferner konnte für die Bundesrepublik in der Kategorie E/Stereo noch ein Erfolg verbucht werden. In dieser Kategorie gewann Gerd Nieckau aus Leverkusen den ersten Preis für seine Aufnahme „Pipsy".

Wie in den vergangenen Jahren wurde im Rahmen dieses IWT auch eine Länderbewertung vorgenommen, bei der die Bundesrepublik nur sehr knapp von der Schweiz geschlagen wurde. Die Eidgenossen erzielten 14,56 Punkte gegenüber den Vertretern der Bundesrepublik mit 14,50 Punkten. Damit gewann die Schweiz den diesjährigen Länderpokal, der von dem niederländischen Tonjägerverband gestiftet worden war.

Abschließend darf noch darauf hingewiesen werden, daß sich die internationale Jury aus Vertretern von sechs Nationen zusammensetzte, die es sich nicht leicht machte, eine objektive Bewertung vorzunehmen. Den erfolgreichen Teilnehmern am NWT und IWT möchten wir auf diesem Wege die besten Glückwünsche übermitteln und wünschen schon heute viel Glück zum 15. IWT, der voraussichtlich in Amsterdam durchgeführt wird.
K. H.

NOTIZEN
Katalog der Schuricht-Erzeugnisse

Einen vollständigen und übersichtlichen Katalog hat die Firma Schuricht-Elektronik, Berlin, über ihren Fertigungsbereich Tonband-, Mikrofon-, Lautsprecher- und Phonoanschlußkabel herausgebracht. Für den Fachhändler und den technisch versierten Tonbandamateur dürfte dieser Katalog, der unter obiger Anschrift anzufordern ist, von großem Nutzen sein. se.

NOTIZEN
Tips und Tricks für jedermann

Berichte, Reportagen, Tonbandnachrichten aus aller Welt und viel anregenden Lesestoff bietet die 18. Ausgabe der Magneton-Illustrierten in gewohnter Fülle. Besonders lesenswerte Beiträge fanden wir unter der Überschrift „Tonbänder - schon seit 150 Jahren", ein interessanter Bericht über das Abspielsystem der Spielorgeln, und „Kaiser Franz Josef spricht...", die Geschichte des ersten Tonbandgerätes, das den Kaiser um die Jahrhundertwende auf der Pariser Weltausstellung tief beeindruckt hatte.

Das „ABC der Tonbandtechnik" wird fortgesetzt und durch einen vorwiegend technischen Beitrag über die Funktionsweise des Tonbandes ergänzt. Die Magneton-Illustrierte, wie immer vielseitig und aktuell, unterhaltend und lehrreich, kann von Interessenten kostenlos bei der Agfa-Gevaert AG, Leverkusen, bezogen werden. se.

NOTIZEN
Tonbandamateure auf Sternfahrt

Mitte Oktober dieses Jahres (1965) fand eine Sternfahrt für Tonbandamateure statt, zu der die UHER-Werke in München eingeladen hatten. An dem Wettbewerb konnte jeder teilnehmen, der im Besitze eines gültigen Führerscheins ist. Darüber hinaus war auch den Mitfahrern Gelegenheit gegeben, sich an dieser Sternfahrt zu beteiligen. Jeder in der Firma der Uher-Werke eintreffende Teilnehmer erhielt ein Pikkoloband mit Angabe eines Themas zwecks Anfertigung einer Dreiminutenreportage. Die Themen selbst wurden verlost. Die Fahrer der eintreffenden Wagen hatten sich darüber hinaus einer Geschicklichkeitsfahrt auf dem Gelände der Uher-Werke zu unterziehen. Vor dem Start mußten noch drei Verkehrszeichen von jedem Teilnehmer richtig benannt werden.

Aus dem In- und Ausland beteiligten sich 70 Tonbandamateure an dieser Sternfahrt, die erstmalig von den Uher-Werken durchgeführt wurde. Es waren eine ganz bestimmte Anzahl von Städten zur Auswahl gestellt, die von den Teilnehmern anzufahren waren, um das Wort UHER mit Hilfe der Anfangsbuchstaben der aufgegebenen Städtenamen zusammenzustellen. Es wurden über 30 Reportagen von
den Tonbandamateuren angefertigt. Die Jury setzte sich aus Vertretern der Fachpresse, der Industrie, des Schweizer Fernsehens sowie der Handelskammer Hamburg zusammen.

In der Kategorie 1 (Sternfahrt + Geschicklichkeitsfahrt + Reportagewettbewerb) erhielt den 1. Preis Fred von Horbatschesky, Hamburg. Den 2. Preis erhielt Klaus Ritscher, Darmstadt, den 3. Preis Heide Kuhlmann, Darmstadt. In der Kategorie 2 (Sternfahrt + Reportagewettbewerb, aber ohne Geschicklichkeitsfahrt) erhielt den 1. Preis Klaus Hein, Hamburg, den 2. Preis Regina Thomsen, Hamburg, und den 3. Preis Christiane Krug, Hamburg.

Eine abendliche Dampferfahrt auf dem Starnberger See mit der Übergabe der Preise, die die Tonbandgeräte-Industrie gestiftet hatte, beendete diese von den Uher-Werken wohlvorbereitete Veranstaltung. K.H.

NOTIZEN
7. Philips-Tonbandwettbewerb für Amateure

Zum 7. Male schreibt die Deutsche Philips GmbH ihren Tonbandwettbewerb für Amateure aus. Insgesamt 70 Preise können in drei Klassen gewonnen werden, vom Philips-Tonband bis zur Philips HiFi-Stereoanlage.

Der Wettbewerb ist in die Gruppen Junioren-, Meister- und Sonderklasse eingeteilt. Bei den Junioren kann jeder Tonbandamateur teilnehmen, der nicht zu den ersten drei Preisträgern einer jeden Gruppe eines der bisherigen Philips Tonbandwettbewerben gehört. Die Themen in dieser Klasse sind: „Unsere kleine Familienchronik" oder „Ein besonderer Fall", Spieldauer höchstens fünf Minuten. Die Meisterklasse steht all denen offen, die sich dazu berufen fühlen. Das Thema „Die Begegnung" kann beliebig gestaltet werden, darf aber 10 Minuten nicht überschreiten.

Dia- und Schmalfilmvertonung ohne besonderes Thema gehört zur Sonderklasse. In erster Linie wird die Vertonung gewertet, zugelassen sind nur 8mm-Filme, Spieldauer höchstens 10 Minuten. Jeder Teilnehmer darf sich nur mit einer Einsendung beteiligen. Bänder, die bereits zu anderen Wettbewerben eingesandt wurden, sind nicht zugelassen. Der Einsendeschluß ist der 31. Januar 1966. Interessierte tonband-Leser fordern am besten das Teilnahmeformular mit genauem Reglement bei der Deutschen Philips GmbH, Hamburg, unter Stichwort „7. Tonbandwettbewerb" an.
se.

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